Jelena Ostapenko - Frau Mama wird immer Chefin bleiben

Von Jens Huiber
Jelena Ostapenko geht den australischen Weg
© Jürgen Hasenkopf

Jelena Ostapenko geht in der Trainerfrage neue Wege - und bleibt dennoch einem Grundsatz treu: Das letzte Wort wird immer ihre Mutter Jelena Jakovleva haben.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Das Bild von den vergangenen French Open war bezeichnend: Während sich Jelena Ostapenko auf einem der Trainingsplätze im Club Jean Bouin, nahe des nationalen Rugby-Stadions in Paris, mit Anabel Medina Garrigues der Verfeinerung ihres Aufschlags widmete, saß Jelena Jakovleva, die Mutter der späteren Überraschungssiegerin eher gelangweilt in der Sonne. Und wartete das Ende der Übungseinheit ab. Um sich danach allerdings in aller Ausführlichkeit mit ihrer Tochter über das weitere Vorgehen zu unterhalten.

Dem neutralen Beobachter musste damals klar sein: Die wahre Chefin im Team Ostapenko ist die Frau Mama. Und das wird auch so bleiben.

"Unsere Kooperation mit Anabel ist zu Ende gegangen und ich werde mit ihr in der nächsten Saison nicht mehr zusammenarbeiten", erklärte Ostapenko. "Mein Mutter wird immer meine Cheftrainerin bleiben, aber ich habe mit dem australischen Coach Dabid Talyor zwei Wochen lang trainiert."

Keine Termin-Absagen

Für Anabel Medina Garrigues hat sich mit dem Posten der Fed-Cup-Chefin Spaniens bereits ein neuer Karrierezweig aufgetan, allerdings einer, der eine weitere Zusammenarbeit mit Ostapenko nicht gänzlich außer Frage gestellt hätte. Die Spanierin hatte sich ihrem Schützling gerne in sehr direkter Ansprache gewidmet, in Prag etwa, als Ostapenko wegen eines Wehwehchens aufgeben wollte, Medina Garrigues ihr diese Entscheidung aber partout nicht abnehmen wollte. Vielleicht auch ein Grund, warum sich die Wege getrennt haben.

Viel hat sich verändert seitdem: 2017 musste Jelena Ostapenko noch durch drei harte Qualifikations-Runden für den Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart, nun wird sie in der Vorschau auf die kommende Ausgabe als einer der Stars angepriesen. Mit Recht - Langeweile hat die 20-jährige Lettin schließlich nicht in ihrem Repertoire.

Dennoch blieb auch Ostapenko nicht von dem verschont, was etwa Angelique Kerber nach ihrer Traum-Saison 2016 erleben musste. "Ich habe weniger Zeit für das Training, weil wir einfach nicht "Nein" sagen können", so Ostapenko. "Alleine in dieser Woche müssen wir dreimal ins Ausland fliegen."

Die neue Spielzeit wird Jelena Ostapenko voraussichtlich in Shenzen beginnen, geplant ist danach auch ein Start beim WTA-Turnier in Sydney. Ob sie in der Fed-Cup-Partie gegen Estland zur Verfügung steht, ließ Ostapenko offen - sie müsse erst einmal sehen , wie sich die Turniere entwickeln.

Artikel und Videos zum Thema