Wimbledon hat Vorrang

Von SID
Angelique Kerber
© Jürgen Hasenkopf

Angelique Kerber lässt das Turnier in Birmingham aus. Die Weltranglisten-Erste möchte ihre Oberschenkel-Verletzung bis zum Start des Wimbledon-Turniers am 3. Juli vollständig ausheilen.

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Der gelösten Stimmung beim Showmatch folgte der nächste Rückschlag: Angelique Kerber musste am Sonntag ihren Start beim WTA-Turnier in Birmingham wegen hartnäckiger Beschwerden im linken Oberschenkel absagen. Merkwürdig ist allerdings, dass die Blessur die Weltranglistenerste tags zuvor nicht an der Teilnahme an einer Spaßveranstaltung in Halle gehindert hatte.

"Es war eigentlich okay, aber ich habe es die letzten Tage gemerkt, nachdem ich nach den French Open wieder mit dem Training angefangen habe", sagte die 29-Jährige am Sonntag in Birmingham, "gestern und in der Nacht war es wirklich schlimm." Die Absage sei eine Vorsichtsmaßnahme: "Man weiß nie so genau, wie es sein wird. Ich will nichts riskieren, vor allem mit Blick auf Wimbledon."

Umso verwunderlicher, dass die zweimalige Grand-Slam-Siegerin trotz Beschwerden im Training am Samstag noch gut gelaunt an der Seite des früheren French-Open-Siegers Thomas Muster (Österreich) ein Showmatch am Rande der 25. Gerry Weber Open in Halle/Westfalen bestritten hatte. Vor 10.000 Zuschauern besiegte das Duo den früheren Wimbledon-Sieger Michael Stich (Elmshorn) und Musters Landsfrau Barbara Schett mit 7:6 (8:6), 3:6, 12:10.

Nach dem lange vermissten Spaß im Showmatch ist die erneute Verletzung nun der nächste Rückschlag für Kerber, die seit Monaten ihrer Topform von 2016 hinterherläuft. Bereits Mitte Mai war sie von einer Blessur im linken hinteren Oberschenkel gestoppt worden und musste beim WTA-Turnier in Madrid im Achtelfinale gegen die Kanadierin Eugenie Bouchard beim Stand von 3:6, 0:5 verletzt aufgeben.

"Alle wollen etwas von mir"

Wegen anhaltender Probleme reiste sie in der darauf folgenden Woche mit Verspätung nach Rom, schied dort nach einem Freilos bereits in der zweiten Runde aus. Danach folgte das ernüchternden Erstrunden-Aus bei den French Open gegen die Russin Jekaterina Makarowa.

Der Druck, der auf der Weltranglistenersten lastet, ist für den wenig befriedigenden Saisonverlauf anscheinend weiterhin mitverantwortlich. "Alle wollen etwas von mir, ich bin immer noch in der Phase, damit umzugehen", sagte Kerber am Sonntag.

Mit der erneuten Oberschenkelverletzung ist für die Kielerin nun also auch der Auftakt der Rasen-Saison gelaufen. "Als ich angefangen habe, wieder auf Rasen zu spielen, habe ich mich sehr viel besser gefühlt" sagte Kerber, "aber in vielen Spielen weiß man nie, was das mit dem Körper macht."

Sie habe aber immer noch die Hoffnung, dass sie in der kommenden Woche das WTA-Turnier in Eastbourne (23. Juni bis 1. Juli) spielen kann. "Das Wichtigste aber ist, dass ich für Wimbledon fit bin", sagte Kerber. Der Grand-Slam-Höhepunkt in London beginnt am 3. Juli.

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