"Kosten decken - statt Siegerschecks erhöhen"

Nicole Gibbs hat Bedrohungen erhalten
© getty

Die finanzielle Diskrepanz zwischen Topstars und Quali-Spielern ist schon immer ein großes Streitthema. Nicole Gibbs gibt einen Einblick, was den Profis zusteht und was nicht.

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Nicole Gibbs sorgte für einige Diskussionen am Wochenende, als sie sich beschwerte, dass der Fahrdienst bei den French Open sie nicht mitgenommen hatte. In ihrem Blog für die amerikanische Seite tennis.com hat Gibbs nun ausführlicher darüber gesprochen, wo ihrer Meinung nach die größten Baustellen im finanziellen Bereich der Tennistour liegen.

Kostenfreie Zimmer bei der WTA, aber nicht bei der ITF

200.000 US-Dollar - so ihrer Schätzung nach die Ausgaben, die sie jährlich stemmen müsse, für Trainer, Flüge, Hotels, Essen. Immer unter dem Grundsatz, zu sparen, wo es nur ginge.

Während auf der WTA-Tour kostenfreie Hotelzimmer zur Verfügung gestellt würden, sei dies auf ITF-Level nicht der Fall. Zeitweise könne man bei Fremden übernachten - eine Option, bei der sich nicht jeder wohlfühle.

Spiele man die Qualifikation für ein WTA-Turnier, gebe es zwei kostenfreie Übernachtungen plus jeweils eine Extra-Nacht, wenn man im Turnier bleibe. Im Hauptfeld stünden einem fünf Nächte zur Verfügung. Ausnahmen: Indian Wells und Miami, die zehn Nächte für Hauptfeldspielerinnen und zwei für Teilnehmerinnen der Qualifikation übernehmen würden. Bei den Grand Slams laufe es wiederum anders: Hier bekomme man eine bestimmte Geldsumme, die Hotels könne man frei buchen.

In Paris sei es so, dass den Spielerinnen in der Qualifikation 200 Dollar pro Tag im Feld zustünden (plus für zwei zusätzliche Tage), Spielerinnen im Hauptfeld bekämen 340 Dollar pro Tag im Turnier (plus für drei zusätzliche Tage). Nicht gedeckt seien dabei Extra-Zimmer für Trainer, Physiotherapeuten und Co.

Diskrepanz zwischen Hauptfeld und Quali

Gibbs stört vor allem, dass Spielerinnen im Hauptfeld erhöhte Unterstützung bekämen. Betrachte man die Auszahlung in Paris für die erste Runde Quali (ca. 3.900 Dollar) im Vergleich zu Runde eins im Hauptfeld (ca. 33.700 Dollar), sei dies alarmierend. Sie sei zudem frustriert gewesen, als sie am Wochenende keinen Transport angeboten bekommen habe, weil die abgedeckte Distanz vom Stadion nur sieben Kilometer betrage. Gibbs habe nur ein Airbnb für sich, ihren Coach und ihren Vater in einer Entfernung von 10,5 Kilometern gefunden.

"Spieler in der Qualifikation werden unverhältnismäßig stark in eine kostengünstige Ecke gedrängt und müssen Komfort der Erschwinglichkeit opfern", so Gibbs. Sie fordert, eine Gleichbehandlung zwischen Teilnehmern der Qualifikation und dem Hauptfeld anzustreben. Ebenso, dass die steigenden finanziellen Mittel der Turniere verstärkt für die Deckung der Reisekosten der Spieler umgewandelt werden anstatt in höhere Schecks für die Sieger.

Den gesamten Blog von Nicole Gibbs könnt ihr hier lesen!

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