"Der Glaube war immer da"

Mona Barthel hat in Melbourne voll überzeugt!
© getty

Eine mysteriöse Viruserkrankung hatte Mona Barthel flachgelegt - die Fortsetzung der Tenniskarriere stand in den Sternen. Nach den Australian Open ist klar: Barthel ist wieder da und bereit, noch mal anzugreifen!

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Das Jahr 2016 - für Mona Barthel ein Jahr zum Vergessen. Eine mysteriöse Viruserkrankung hatte die 26-Jährige ans Bett gefesselt und ein regelmäßiges Eingreifen ins Wettkampftennis unmöglich gemacht. Seit Dezember ist sie nun wieder komplett fit - und ihr Start in die Saison 2017 verlief verheißungsvoll: Bathel, zwischenzeitlich auf Rang 190 der Welt abgerutscht, schaffte die Qualifikation in Auckland und bei den Australian Open, wo sie bis ins Achtelfinale kam und dort erst der späteren Finalistin Venus Williams unterlag.

Auftritt vor Rod Laver "unglaublich schön"

Barthel durfte jedoch gleich auf dem Hauptplatz ran, der Rod Laver Arena (gegen die Australierin Ashleigh Barty und Williams) - für sie ein Traum: "Bei meinem Sieg gegen Barty habe ich vor den Augen von Rod Laver in der Rod Laver Arena gespielt - verrückt, oder? Das war unglaublich schön!", erklärte sie im Gespräch mit dem DTB.

Ihre lange Auszeit - vor allem mental eine schwierige Zeit, "da meine Erkrankung nicht diagnostiziert werden konnte und ich zweieinhalb Monate ans Bett gefesselt war. Ich wusste wirklich überhaupt nicht, wie es weitergeht." Eine Zeit, in der Tennis nur die Nebenrolle eingenommen hatte in Barthels Leben, die zunächst darum kämpfte, wieder ein normales Leben zu führen. "Selbst 100 Meter gehen waren schon unfassbar anstrengend für mich. Als es mir dann langsam wieder besser ging, fing ich bei null an... Ich glaube, es gab zuvor noch nie einen Moment in meinem Leben, in dem ich mich so unfit gefühlt habe."

In ein wirkliches Loch gefallen sei Barthel dennoch nie, den Glauben an eine Rückkehr habe sie immer gehabt. "Ich habe generell eine ziemlich positive Grundeinstellung zum Leben und hatte immer das Ziel vor Augen, wieder gesund zu werden. Dafür wollte ich alles tun, habe auf meine Gedanken geachtet und extrem aufgepasst, wie ich selber mit mir rede. Ich wollte mich darauf konzentrieren wie es sein wird, wenn ich wieder gesund bin. Man darf nie die Hoffnung verlieren."

Mit "Kasi" wieder auf dem Weg nach oben

Einer, der Barthel auf dem Weg zurück in die Weltspitze helfen will, ist Christopher Kas. Mit dem Ex-Doppelspezialisten und früheren Coach von Sabine Lisicki arbeitet Barthel seit Mitte vorgien Jahres zusammen. "Er weiß genau, wie er mit mir sprechen muss und bindet mich gut in die Trainingsplanung ein. Wir mussten natürlich viel im Bereich Fitness nachholen, haben an den Schlägen und meinem Spiel gearbeitet, gleichzeitig aber auch an meiner mentalen Einstellung und meiner Körpersprache gefeilt."

Der unerwartete Erfolg in Australien hat auch Barthels Saisonplanung etwas durcheinandergebracht, im positiven Sinne. Von Position 181 zu Beginn der Australian Open ging es für sie direkt auf Rang 111! Statt vermehrt ITF-Future-Turniere zu spielen, hofft Bartel nun bei den Turnieren in Dubai und Doha sowie später in Indian Wells und Miami in die Qualifikation hineinzukommen. Ein Zwischenziel danach sei der Direkteinzug ins Hauptfeld bei den French Open in Paris Ende Mai.

Da Barthel bis zum Wimbledon-Turnier kaum Punkte zu verteidigen hat, sollte das klappen. Betrachtet man ihre starke Lestung im noch jungen Jahr, sollte daüberhinaus noch einiges mehr drin sein.

Hier geht's zum gesamten Interview!

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