1:0! Alexander Zverev bringt Deutschland in Führung

Von SID/tennisnet
Alexander Zverev bestätigt seinen Favoritenstatus
© Jürgen Hasenkopf

Alexander Zverev hat das deutsche Davis-Cup-Team im Viertelfinale gegen Spanien in Führung gebracht. In der Stierkampfarena von Valencia bezwang der 20-Jährige zum Auftakt Lokalmatador David Ferrer souverän mit 6:4, 6:2, 6:2. Zverev dominierte sein Gegenüber in allen Belangen und sicherte nach 1:55 Stunden den ersten Punkt für die deutsche Auswahl.

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Zverev, der nach seiner Finalteilnahme beim ATP-Masters in Miami erst am Mittwoch erstmals in Valencia trainiert hatte, präsentierte sich bei seiner Saisonpremiere auf Sand in guter Form und leistete sich nur wenige Fehler. Der 20-Jährige trieb Ferrer immer wieder vor sich her und dosierte Netzangriffe und Stopps klug. Kapitän Michael Kohlmann und die deutsche Bank mit Tennis-Ikone Boris Becker erlebten ein entspanntes Auftaktmatch.

"Natürlich hatte ich den Druck, aber ich wollte den Punkt und habe ihn gemacht", sagte Zverev im Interview auf dem Platz, "ich habe meinen Rhythmus auf Sand gesucht und ihn gefunden. Darüber bin ich sehr froh. Für mein erstes Match auf Sand nach langer Zeit war es nicht schlecht."

Sascha Zverev im Eilzugtempo

Im zweiten Einzel des Tages trifft nun Philipp Kohlschreiber auf den spanischen Superstar Rafael Nadal. Für den 16-maligen Grand-Slam-Champion Nadal ist es das Comeback nach über zweimonatiger Verletzungspause. Der 31-Jährige hat im Davis Cup von bislang 23 Partien im Einzel lediglich die allererste gegen den Tschechen Jiri Novak verloren.

Zverev und Ferrer hatten vor rund 10.000 Zuschauern in der ausverkauften "Plaza de Toros" zunächst äußerst fehlerhaft begonnen. Der junge Deutsche ließ sich durch das frühe Rebreak von Ferrer nicht aus der Ruhe bringen, dominierte die meisten Ballwechsel von der Grundlinie aus. Und versuchte, mit Stoppbällen den Rhythmus seines Gegners zu brechen. Dazu kam eine exzellent funktionierende Rückhand entlang der Linie, auf die Routnier Ferrer keine Antwort hatte. Auch dank starker Aufschläge sicherte sich Zverev den ersten Durchgang.

Das änderte sich jedoch im zweiten Satz. Plötzlich hatten beide Spieler enorme Probleme, das eigene Service durchzubringen. Sechs Breaks waren die Folge. Weil sich Zverev jedoch nun auf sein hervorragendes Grundlinienspiel verlassen konnte, dominierte der Hamburger sein Gegenüber letztlich noch klarer als zuvor. Ferrer wirkte zunehmend ratlos.

Zverev stellt Publikum ruhig

Auch im dritten Durchgang nahm Zverev dem Spanier direkt zweimal den Aufschlag ab. Der Weltranglistenvierte hatte eine gute Länge in seinen Schlägen und wurde damit auch zum Stimmungskiller für die spanischen Fans. Angesichts der Chancenlosigkeit ihres aus Valencia stammenden "local hero" blieb die erwartete hitzige Atmosphäre im Rund der imposanten Arena weitgehend aus.

Alexander Zverev war mit Vater Alexander sr. um kurz nach 09:00 Uhr zum Aufwärmen in die Stierkampfarena gekommen, Teamchef Michael Kohlmann und Boris Becker schon ein paar Augenblicke früher. Als Sparringpartner stand Doppel-Spezialist Tim Pütz auf der anderen Seite des Netzes.

Die Matches zwischen Alexander Zverev und David Ferrer

JahrTurnierSiegerErgebnis
2018Davis Cup (Sand)Zverev6:4, 6:2, 6:2
2018Miami (Hartplatz)Zverev2:6, 6:2, 6:4
2017Rotterdam (Hartplatz/Halle)Zverev6:4, 6:3
2015Peking (Hartplatz)Ferrer6:7 (4), 6:1, 7:5
2014Hamburg (Sand)Ferrer6:0, 6:1

Am Donnerstag hatte die deutsche Nummer eins noch gemeint, dass es ihm dieser Tage schwer falle, den Vormittag produktiv auf dem Tennisplatz zu gestalten. Das Warm-Up mit Pütz fiel allerdings sehr konzentriert aus - unter deutlich anderen Bedingungen noch als am Donnerstag. Da hatte Zverev in der Nachmittagssonne mit Jan-Lennard Struff trainiert.
Bei den Spaniern gab es eine ähnliche Konstellation: Auch dort wärmte sich die Nummer eins mit einem Doppel-Spieler auf: Rafael Nadal mit seinem Olympia-Gold-Partner Marc Lopez.

Bei einem weiteren Sieg würde der Auswahl des Deutschen Tennis Bundes (DTB) nur noch ein Punkt zum Sieg fehlen. Allerdings hat Kohlschreiber von bislang 15 Duellen mit Sandplatzkönig Nadal nur eines gewinnen können. "Aber Philipp hat in den Tagen hier gut trainiert. Er hat seine Chance", sagte Zverev. Auch Jan-Lennard Struff (Warstein) und Tim Pütz (Frankfurt) gelten im Doppel am Samstag (14.00 Uhr/DAZN) gegen Doppel-Olympiasieger Marc Lopez und Feliciano Lopez als Außenseiter.

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