Lob vom Meistertrainer

Andrei Popyrin hat sich an Nicola Kuhn schadlos gehalten
© Jürgen Hasenkopf

Ein Erfolg bei einem Junioren-Grand-Slam ist keine Garantie auf eine große Karriere bei den Erwachsenen. Aber ein erster Fingerzeig, wie etwa Patrick Mouratoglou im Fall von Alexei Popyrin meint.

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Die Liste, in die sich Alexei Popyrin mit seinem Erfolg gegen Nicola Kuhn eingetragen hat, kann sich sehen lassen: Lediglich vier weitere Australier waren vor dem 17-Jährigen am Bois de Boulogne siegreich gewesen - und alle hatten danach eine Karriere, die sich sehen lassen kann: Phil Dent mag vielleicht noch das am wenigsten beschriebene Blatt sein, die Namen Roy Emerson, John Newcombe und Ken Rosewall verströmen indes auch noch Jahrzehnte nach ihrer Karriere den Hauch von ganz großem Tennis.

Ob sich Poyprin in diese Reihe wird einordnen können, ist schwer zu prognostizieren, die Voraussetzungen zu den 1970er-Jahren haben sich im Tenniszirkus schließlich grundsätzlich gewandelt: Damals waren die USA und Australien die dominanten Tennis-Nationen, hier und da schafften es ein Europäer wie Björn Borg oder Südamerikaner wie Guillermo Vilas, die Phalanx zu durchbrechen. Der Übergang von den Junioren in den Herrenbereich ist mit weitaus größeren Schwierigkeiten verbunden, die etablierten Profis spielen auch noch in ihren 30ern Weltklasse-Tennis.

Die Mittel sind vorhanden

Alexei Popyrin jedenfalls hat das Beste aus seiner Woche in Roland Garros gemacht - nicht nur im Turnierbetrieb. Der Schlaks war auch ein gern gesehener Sparringpartner, sowohl im Trainingszentrum "Jean Bouin" wie auch auf der Hauptanlage. Noch am Freitag hatte er sich mit Dominic Thiem vor dessen Halbfinale gegen Rafael Nadal eingeschlagen. Dies ist auch den Experten im internationalen Tennis nicht verborgen geblieben.

"Er hat unglaubliches Potenzial", erklärte etwa Patrick Mouratoglou, der Coach von Serena Williams. Er habe Popyrin davor nie in Matches spielen gesehen, sei nun aber beeindruckt vom jungen Australier. "Man kann sehen, dass er weiß, wie man gewinnt, und das ist sehr wichtig. Ich glaube, die French Open sind das Junioren-Turnier, das am schwierigsten zu gewinnen ist." Wer hier triumphiert, zeige, dass er großes Potenzial hat. Und noch mehr: "Was mir besonders gefällt: Er hat mächtige Waffen in seinem Spiel, was heutzutage sehr wichtig ist", so Mouratoglou weiter. Ob diese auch auf der ATP-Tour zu großen Erfolgen taugen , wird sich in den kommenden Monaten und Jahren weisen.

Hier die Ergebnisse der Junioren bei den French Open 2017

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