Koblenz Open: Moraing fegt de Schepper im Finale vom Platz

Von Florian Heer
Mats Moraing (l.) gewinnt die Koblenz Open
© Florian Heer

Mats Moraing heißt der Sieger der zweiten Auflage der Koblenz Open, dem ersten ATP-Challenger-Turnier des Jahres in Deutschland. Der 25-jährige Lokalmatador tritt in die Fußstapfen von Ruben Bemelmans. Moraing besiegte den Franzosen Kenny de Schepper am Sonntagnachmittag glatt in zwei Sätzen mit 6-2, 6-1. Romain Arneodo und Tristan-Samuel Weissborn siegten im Doppel.

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Viermal konnte sich Kenny de Schepper bereits nach einem Satzrückstand in dieser Woche wieder zurückkämpfen. Im Finale zeigte Mats Moraing den an Nummer 6 gesetzten Franzosen allerdings die Grenzen auf. Lediglich 13 Minuten war das Endspiel alt als der Linkshänder aus Mühlheim an der Ruhr bereits 4-0 in Führung lag. Weitere 12 Minuten später war der erste Satz auch schon Geschichte.

Wer jetzt auf die Comeback-Künste de Scheppers setzte wurde enttäuscht. Moraing, der in das Hauptfeld mit Hilfe einer Wildcard kam, dominierte das Match nach Belieben. Der hoch aufgeschossene Deutsche gewann 91 Prozent seiner ersten Aufschlagpunkte, sah sich nicht einem Breakball gegenüber, um schließlich seinen Gegner fünf Mal das Service abzunehmen. Nach nur 46 Minuten konnte Moraing die Arme in Richtung Hallendecke der gut gefüllten CGM-Arena reißen, um seinen ersten Titel auf der ATP-Challenger-Tour zu feiern.

"Heute hat einfach alles funktioniert. Ich habe das ganze Match über gut serviert und konnte Kenny auch in beiden Sätzen früh den Aufschlag abnehmen. Ich bin natürlich sehr glücklich mit dem Sieg," fasste Moraing einen für ihn perfekten Tag zusammen.

Mit Turniersieg nach Rennes

Die aktuelle Nummer 205 der Weltrangliste kam mit reichlich Rückenwind nach Deutschland, konnte er doch bereits in den ersten beiden Wochen des Jahres bereits zweimal das Halbfinale bei den Bangkok Open erreichen.

Die Woche in Koblenz konnte einen erfolgreichen Saisonauftakt aber noch übertreffen. "Mehr geht nicht," kommentierte ein durch und durch zufriedener Moraing, der das Turnier ohne Aufschlagverlust beendet.

6.190 Euro Preisgeld und 80 ATP-Rankingpunkte sind der verdiente Lohn. "Ich bin bereit für mehr," so Moraing, der als nächstes beim ATP-Challenger-Turnier in Rennes aufschlagen wird. Auf die Frage nach den Zielen für diese Saison gibt sich Moraing bescheiden.

"Mal sehen, wie es läuft. Vielleicht klappt es mit den Top-100 in diesem Jahr. Ich bin auf jeden Fall auf einem guten Weg," lautete das kurze Statement.

Arneodo/Weissborn holen Doppeltitel

Am frühen Nachmittag hatten bereits Romain Arneodo aus Monaco und der Österreicher Tristian-Samuel Weissborn den Doppeltitel erringen können. Im Finale zwischen den beiden top-gesetzten Teams setzten sie sich schließlich gegen die Nummer 1-Paarung aus Sander Arends aus den Niederlanden und den Kroaten Antonio Sancic mit 6-7, 7-5, 10-6 durch.

"Wir hatten bereits einige Matches während der Woche, die uns geholfen haben unseren Rhythmus zu finden," erzählt Weissborn, der sich mit seinem monegassischen Partner zum ersten Mal bei einem Turnier zusammenschloss. "Gerade in den entscheidenden Momenten konnten wir unser bestes Tennis abrufen. Das hat am Ende den Unterschied ausgemacht," ergänzte Arneodo nach dem eineinhalbstündigen Finale.

ATP-Tour das große Ziel

Als nächstes steht für die beiden gemeinsam das ATP-Challenger-Turnier in Rennes an. Auch wenn sie nicht für die restliche Saison als Team auflaufen werden, setzen sie sich jedoch beide einheitliche Ziele.

"Gerne würden wir es im Sommer auf die ATP-World-Tour schaffen. Auch die Qualifikation in Wimbledon ist im Visier," so Weissborn, der zurzeit auf Position 109 der Doppelweltrangliste rangiert. Ein weiteres erfolgreiches Abschneiden beim folgende Turnier in Frankreich kann ein Schritt in die richtige Richtung sein.

Eine Neuauflage der Koblenz Open im Jahr 2019 scheint außerdem gesichert. Über 10.000 Zuschauer besuchten das Turnier in den vergangenen neun Tagen. Das Erreichen dieser "magischen Marke" gilt als Anreiz für die Veranstalter um den Turnierdirektor Heiko Hampl das Event auch ein drittes Mal im Oberen Mittelrheintal zu veranstalten.

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