Leo Mayer schlägt Flo Mayer

Von SID
Florian Mayer
© Jürgen Hasenkopf

Florian Mayer hat seinen dritten ATP-Titel in seiner Karriere verpasst. Der 33-jährige Deutsche verlor das Finale am Hamburger Rothenbaum gegen Lucky Loser Leonardo Mayer.

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Florian Mayer nahm einen kräftigen Schluck aus der Wasserflasche und schaute sich mit enttäuschtem Blick auf dem Center Court am Hamburger Rothenbaum um. Doch der Applaus der rund 7000 Fans konnte den Tennis-Routinier ein bisschen trösten, nachdem Mayer den größten Triumph seiner Karriere ganz knapp verpasst hatte. Der Bayreuther verlor das Finale der 111. German Open gegen seinen Namensvetter Leonardo Mayer (Argentinien) nach großem Kampf 4:6, 6:4, 3:6.

"Das war eine unglaubliche Woche"

"Nächstes Jahr, ich erwarte Dich nächstes Jahr wieder", sagte Michael Stich in Richtung Mayer nach 1:57 Stunden spannendem Tennis. Der heutige Turnierdirektor bleibt damit weiter der bisher letzte deutsche Profi, der in Hamburg gewinnen konnte. Der ehemalige Wimbledonsieger hatte sich 1993 den Sieg bei der Traditionsveranstaltung geholt.

"Das war eine unglaubliche Woche, ich bin stolz auf meine Leistung", sagte Mayer und zollte seinem Gegner Respekt: "Er hat unglaublich gespielt." Mayer, Nummer 101 der Welt, kann sich nach einer insgesamt starken Vorstellung mit einem Preisgeld von 158.420 Euro und 300 Weltranglistenpunkten trösten. Mayer war am Samstag durch die verletzungsbedingte Aufgabe von Philipp Kohlschreiber (Augsburg) ins Endspiel eingezogen.

Mayer versucht alle Tricks

"Ich werde mich zerreißen und mein Herz auf dem Platz lassen", hatte Mayer vor dem Finale versprochen. Und er versuchte auch alle Tricks, zeigte seine unkonventionelle eingesprungene Rückhand, Stopps aus dem Nichts, doch es reichte am Ende nicht. Zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt verlor Mayer zum zweiten Mal im ersten Satz seinen Aufschlag, danach war der erste Durchgang 4:6 verloren.

Zwar zeigte Mayer danach auch immer wieder tolles Tennis, im zweiten Satz war er der dominierende Mann - doch es gelang ihm anschließend nicht mehr, über einen längeren Zeitraum genügend Druck auf den unangenehm spielenden Leonardo Mayer auszuüben. Vielleicht fehlte auch ein bisschen die Kraft. Und die Nummer 138 der Welt aus Argentinien spielte in den entscheidenden Momenten einfach auch einen Tick konsequenter.

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