Hamburger Sandspiele, Tag 1

Martin Klizan
© getty

Dies und Jenes von Tag 1 bei den German Open in Hamburg

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Verletzter Titelverteidiger: In der Euphorie um die erfolgreiche Qualifikation von Rudi Molleker ging völlig unter, dass auch Titelverteidiger Martin Klizan für die German Open absagen musste. Der Slowake hatte in Wimbledon in der ersten Runde gegen Novak Djokovic wegen einer Verletzung an der linken Wade aufgegeben. Anscheinend wurde Klizan nicht rechtzeitig fit für die Titelverteidigung in Hamburg. Die 500 Punkte aus dem Vorjahr wurden ihm bereits abgezogen, sodass er über 70 Plätze im ATP-Ranking einbüßte. Für Klizan rückte Leonardo Mayer, Hamburg-Sieger von 2014, als Lucky Loser nach. Der Argentinier hatte im Quali-Finale gegen Molleker verloren.

Schnapszahl: Zum 111. Mal finden dieses Jahr die German Open in Hamburg statt. Das Sandplatzturnier ist damit eines der ältesten und traditionsreichsten Tennisturniere der Welt. Rekordsieger vor Beginn der Open Era ist Otto Froitzheim mit sieben Titeln, gefolgt von Gottfried von Cramm mit sechs Titeln. Die meisten Hamburg-Turniersiege in der Profi-Ära gewann Roger Federer mit vier Erfolgen. 2002 feierte der Schweizer in der Hansestadt seinen bis dato größten Titelgewinn. Federer ist auch der letzte Spieler, der seinen Titel in Hamburg verteidigen konnte (Siege in den Jahren 2004 und 2005).

23/28 Jahre: Stattliche 23 Jahre trennen den jüngsten Hauptfeldteilnehmer im Einzel vom ältesten. Rudi Molleker, 16 Jahre alt, qualifizierte sich sensationell für das Hauptfeld und schrieb dabei ein kleines Stück Tennisgeschichte, während Tommy Haas, 39 Jahre alt, seinen Abschied von Hamburg und den deutschen Turnieren gibt. Vergleicht man es mit dem Doppel, liegt die Altersspanne sogar bei 28 Jahren, denn Dauerbrenner Daniel Nestor ist in Hamburg erneut dabei. Als der Kanadier, der Anfang September 45 Jahre alt wird, 2000 in Sydney die Goldmedaille im Doppel gewann, war Molleker noch nicht mal geboren.

11.105 Euro: Apropos Molleker: Der 16-Jährige hat sich durch die Qualifikation für das Hauptfeld auch den größten Preisgeldscheck seiner Karriere gesichert. 11.105 Euro gibt es für die Erstrundenteilnahme in Hamburg. Zum Vergleich: 3270 Euro an Preisgeld hatte Molleker bis zum Turnierstart im Rothenbaum in seiner Vita stehen. Viel wichtiger als das Preisgeld sind sicherlich die 20 Weltranglistenpunkte, die es für die zwei Siege in der Qualifikation gibt. Molleker, derzeit die Nummer 923 im ATP-Ranking, wird sich auf jeden Fall in die Top 700 vorschieben. Was Michael Stich über Rudi Molleker sagt...

Special Excempt: Der Verlierer ist glücklich: Andrey Rublev gewann gestern Abend im kroatischen Umag seinen ersten ATP-Titel, nachdem er zuvor im Quali-Finale verloren hatte. Als Lucky Loser rutschte er noch ins Hauptfeld und holte sich schließlich den Turniersieg. Nach dem Einzug ins Halbfinale in Umag machte Rublev von der Special-Excempt-Regel auf der ATP-Tour Gebrauch. In der Meldeliste wird meist ein Platz freigehalten für Spieler, die nicht an der Qualifikation teilnehmen können, weil sie immer noch in einem parallel stattfinden Turnier dabei sind. Rublev hatte also erneut Glück und ist dank dieser Regel im Hauptfeld in Hamburg dabei. Heute Nachmittag kam der 19-jährige Russe am Rothenbaum an. Morgen trifft er in der ersten Runde (nicht vor 17:30 Uhr) auf Philipp Kohlschreiber.

8: Seit 1993, als der heutige Turnierdirektor Michael Stich triumphierte, warten die German Open auf einen deutschen Titelträger. Tommy Haas war 2012 nah dran am Heimsieg, wurde erst im Finale von Juan Monaco gestoppt. Und 2017? Nach dem Fernbleiben von Alexander Zverev sind die Chancen auf einen deutschen Turniersieger nicht allzu groß. Allerdings: Ein Viertel der Hauptfeldteilnehmer, also acht Spieler, kommt aus Deutschland. Zwei davon sind aber bereits ausgeschieden, die Wildcard-Spieler Daniel Altmaier und Maximilian Marterer. Realistische Titelchancen dürften aber nur Philipp Kohlschreiber, Florian Mayer und Jan-Lennard Struff haben.

Sandplatzwühler: Seit 1996 wird überwiegend Spanisch gesprochen am Hamburger Rothenbaum, zumindest im Finale. 23 von 42 Finalisten kamen seitdem aus Spanien oder Südamerika. Die Chancen auf einen spanischsprechenden Turniersieger in diesem Jahr stehen wieder recht gut. Die beiden Topgesetzten sind Albert Ramos-Vinolas (Spanien) und Pablo Cuevas (Uruguay).

Ballwechsel des Tages: Der 18-jährige Daniel Altmaier und Evgeny Donskoy sind zwar in der ersten Runde ausgeschieden, dürfen sich aber immerhin mit den Punktgewinnen bei den Ballwechseln des Tages rühmen.

Spielplan Dienstag: Centre Court (Beginn 11 Uhr): Pablo Cuevas (Uruguay/2) - Andrey Kuznetsov (Russland), anschließend: Karen Khachahnov (Russland/3) - Rudi Molleker (Deutschland), anschließend (nicht vor 15 Uhr): Tommy Haas - Nicolas Kicker, anschließend (nicht vor 17:30 Uhr): Philipp Kohlschreiber - Andrey Rublev.

Gewinnt anlässlich der German Open eine Traumreise nach Wien!

Artikel und Videos zum Thema