ATP Finals: Cilic schlägt Isner - Zverev hat Halbfinale selbst in der Hand

Von SID
Marin Cilic darf noch auf das Halbfinale hoffen
© getty

Alexander Zverev hat sein zweites Gruppenspiel beim Saisonfinale in London gegen Novak Djokovic verloren. Den Einzug ins Halbfinale hat er aber noch immer selbst in der Hand.

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Irgendwann konnte Alexander Zverev seinen Ärger nicht mehr verbergen. Als er merkte, dass der Weltranglistenerste Novak Djokovic trotz Erkältung eine Nummer zu groß für ihn war, wich die Entschlossenheit dem Frust. So stark Zverev das Gruppenspiel beim Saisonfinale in London begonnen hatte, so schwach war das Ende. Mit 4:6, 1:6 unterlag er dem favorisierten Serben, hat den Einzug in die K.o.-Runde aber noch immer selbst in der Hand.

"Das Match war viel enger, als es das Ergebnis aussagt", meinte Zverev: "Wenn ich im ersten Satz das Break zum 5:4 mache, dann läuft es in eine andere Richtung. Aber Novak ist nicht ohne Grund die Nummer eins und in solchen Situationen wahrscheinlich der beste Spieler der Welt."

Alexander Zverev braucht Zwei-Satz-Sieg

Nachdem Marin Cilic (Kroatien) im Abendspiel gegen John Isner (USA) 6:7 (7), 6:3, 6:4 gewann, steht fest: Zverev braucht im entscheidenden Gruppenspiel am Freitag (15 Uhr MEZ/Sky) gegen Isner einen Sieg in zwei Sätzen, um dem bereits qualifizierten Djokovic aus eigener Kraft ins Halbfinale zu folgen. "Das wird ein komplett anderes Match, alleine darauf liegt jetzt mein Fokus", sagte Zverev, dem selbst eine knappe Niederlage gegen Isner reichen könnte, wenn ihm Djokovic gegen Cilic Schützenhilfe leistet.

"Es war kein atemberaubendes Tennis von uns beiden", gab Djokovic nach 1:16 Stunden auf dem Court zu: "Aber ein Sieg ist ein Sieg." Zverev habe im zweiten Satz viele unnötige Fehler gemacht, sagte der 31-Jährige, "die haben es mir erlaubt, das Match leichter zu gewinnen, als ich es erwartet hatte".

Djokovic beim Rückschlag zunächst oft chancenlos

Nach bisher schwachen Begegnungen beim Turnier der besten acht Spieler des Jahres waren die Tennisfans mit großen Erwartungen in die Londoner o2-Arena gekommen. Auch Boris Becker wollte sich das Duell zwischen seinem früheren Schützling Djokovic und dem deutschen Hoffnungsträger nicht entgehen lassen. Und tatsächlich entwickelte sich zunächst ein Match auf Augenhöhe.

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Anders als im Oktober, als Zverev im Halbfinale des Masters in Shanghai von Djokovic eine Lehrstunde erteilt bekam (1:6, 2:6), hielt der 21-Jährige die Partie offen. Verlassen konnte er sich dabei auf seinen Aufschlag, der mit bis zu 230 km/h in Djokovics Feld einschlug. Der für viele Experten beste Returnspieler der Tennisgeschichte konnte Zverevs Service oft nur hinterherschauen.

Ivan Lendl sorgt für mehr Variabilität

Nach wenigen Wochen der Zusammenarbeit mit Trainer Ivan Lendl sei der Aufschlag bereits variabler geworden, hatte Zverev in London nach seinem Auftaktsieg gegen Cilic gesagt. Am Nervenkostüm und der Körpersprache muss er dagegen weiter arbeiten. Nachdem er selbst zwei Chancen zum Break vergeben hatte, gab Zverev seinen Aufschlag und damit den ersten Satz mit einem Doppelfehler ab.

Der Widerstand war gebrochen, zwar wirkte auch Djokovic anfällig und schlug geplagt von einem Schnupfen erstaunlich langsam auf, doch Zverev verlor völlig seine Linie. Immer wieder zuckte er mit den Schultern und schimpfte in Richtung seiner Box, in der Lendl gewohnt regungslos den schnellen Niedergang beobachtete.

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