"Ich werde es herausfinden"

Dominic Thiem hat verloren
© getty

Nach seinem Aus bei den ATP-Finals ging Dominic Thiem hart mit sich ins Gericht - was genau gerade schief läuft, weiß er jedoch selbst nicht.

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Von Florian Goosmann aus London

Es war sogar für Londoner Verhältnisse ein merkwürdiges Spiel, das Gruppenmatch zwischen Dominic Thiem und David Goffin. Thiem startete stark, führte 3:0 und schien auf den letzten Metern des Jahres noch mal die Kurve zu kriegen, nachdem er bereits gegen Pablo Carreno Busta eine zwar schwankende, aber größtenteils ansprechende Leistung gezeigt hatte.

Dann verlor Thiem 20 der nächsten 23 Punkte, lag innerhalb weniger Minuten 3:5 zurück und erholte sich nicht mehr. Der Lichtenwörther kämpfte, trotz Doppelbreak im zweiten Satz, aber es reichte einfach nicht - 4:6, 1:6 hieß es am Ende.

In den USA einen Knacks bekommen

"Der Start war sehr gut, aber ich muss mich hinterfragen, warum so was passiert", grübelte Thiem im Anschluss. "Ich habe Probleme zurzeit, meine Leistungen vom Training umzusetzen. Warum das so ist? Das muss ich rausfinden. Und ich werde es auch rausfinden", versprach er.

Gründe müsse es geben, sagte Thiem weiter, und er weiß um einen. "Ich habe sicherlich einen Knacks bekommen in den ganzen engen Matches, die ich verloren habe", sprach Thiem selbst seine bitteren Niederlagen in der US-Hartplatzsaison an: das 3:6, 7:6 (6), 6:7 (7) gegen Kevin Anderson in Washington, das 4:6, 7:6 (7), 5:7 gegen Diego Schwartzman in Montreal, das 6:1, 6:2, 1:6, 6:7 (1), 4:6 gegen Juan Martin del Potro in New York.

"Habe es nicht verlernt"

Das Gute für Thiem: 2017 ist vorbei, der Urlaub naht - auch wenn er Müdigkeit nicht als Grund vorschieben wollte. Er fühle sich nach wie vor gut, vor allem im Vergleich zum Jahr zuvor, "da war ich echt froh, dass die Saison vorbei ist, da war ich extrem kaputt." Was Thiem doppelt bitter sieht: "Es gibt keinen offensichtlichen Grund. Es ist fast einfacher, Niederlagen zu akzeptieren, wenn man einen Grund dafür hat. Selbst wenn es Müdigkeit wäre, dann weiß man es wenigstens."

Die Jahresbilanz spricht dennoch eine gute Sprache: Sollten nicht Jack Sock oder David Goffin das Turnier gewinnen, wird Thiem unter den Top 5 der Welt überwintern, vor allem natürlich dank seiner überragenden Sandplatzsaison. "Das wird mir dann niemand mehr nehmen können", so der 24-Jährige.

Dass es künftig auch auf Hartplatz besser läuft, daran will Thiem ansetzen. "Ich bin der vollen Überzeugung, dass ich ein besserer Spieler bin als die letzten Jahre, auf allen Belägen. Ich muss es nur im Match umsetzen, und daran gilt es zu arbeiten." Denn eins sei klar, was sein Tennis angeht: "Verlernt habe ich es sicher nicht."

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