Weniger Turniere, mehr Erfolg? Nadal und der abgespeckte Terminkalender

Von Maximilian Kisanyik
Rafael Nadal muss sich etwas einfallen lassen
© getty

Rafael Nadal blickt auf eine erneut von Verletzungen durchzogene Saison zurück. Der Spanier hat die Möglichkeit, seinen Terminkalender offener zu gestalten und damit Verletzungen zu vermeiden. Oder?

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Bei fünf Turniersiegen sollte nicht gemeckert werden. Wird es auch nicht. Dennoch muss sich Rafael Nadal sagen lassen, dass im Jahr 2018 erneut mehr drin gewesen wäre.

Der elfte Titel bei den French Open, drei Masters-Titel in Monte Carlo, Rom und Toronto, plus den Triumph in Barcelona. Natürlich würde sich jeder andere Spieler über diese Erfolge freuen, dennoch muss sich der Spanier hinterfragen. Spielt Nadal zu viele Turniere?

Im Halbfinale bei den Australian Open und den US Open musste der 17-fache Major-Sieger verletzungsbedingt aufgeben. Danach verpasste Nadal weitere Turniere und hat seit September 2018 kein Match mehr bestritten. Die Hüfte, das Knie und weitere Blessuren schalteten den unangefochtenen "Sandplatzkönig" aus.

Federer als gutes Beispiel

Im Jahr 2019 sollen diese Episoden vermieden werden. Vielleicht mit einem abgespeckten Turnierplan, so wie es Kollege Roger Federer macht.

Der Schweizer lässt seit zwei Jahren die Sandplatzsaison komplett aus und nimmt sich nach Wochen voller Turniere gerne zwei, drei Wochen Auszeit vom Tour-Geschehen. Seit dieser Regelung rutscht Federer in der Weltrangliste immer wieder ab, spielt sich jedoch mit einem gesunden und ausgeruhten Körper wieder nach oben und sammelt fleißig Punkte.

Dieses Vorhaben könnte auch Nadal adaptieren und sich nach seiner geliebten Sandplatzsaison dem Rasen den Rücken kehren. Der zweifache Wimbledonsieger kann zwar auf dem Rasen ordentlich Tennis spielen, eine Liebe zum grünen Geläuf entstand jedoch nie.

Adieu Rasen, mehr Kraft für den Hartplatz

Auf eine Hälfte der Hartplatzsaison zu verzichten ist wohl keine Option für den "Stier aus Mannacor". Dafür ist Nadal einfach zu erfolgreich und würde sich einige Titelchancen entgehen lassen. Zudem brennt im 32-Jährigen immer noch das Tennis-Feuer, wie er nach seiner Aufgabe bei den US Open mitteilte: "Ich habe immer noch eine große Passion für den Sport, ich liebe es. Ich werde weitermachen und wieder zurückkommen."

Das geplante Comeback platzte für Nadal bereits bei den ATP-Finals. Der Spanier unterzog sich derweil einer Operation am Sprunggelenk. Seine Rückkehr steht aber an: Beim Turnier in Abu Dhabi (ab 27. Dezember) wird "Rafa" an der Seite von Novak Djokovic und Co. die Saison 2019 beginnen. Hoffentlich schmerzfrei.

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