Patrick Mouratoglou über Stefanos Tsitsipas: "Für ihn gibt es keinerlei Limits"

Von Ulrike Weinrich
Stefanos Tsitsipas, ATP
© getty

Stefanos Tsitsipas steht im Endspiel des ATP NextGen Finals in Mailand. Dort trifft der Grieche am Samstagabend auf den Australier Alex de Minaur. Geht es nach Trainer-Ikone Patrick Mouratoglou, dann gibt es für Tsitsipas sowieso keine Limits.

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Er ist einer der Aufsteiger der Saison: Stefanos Tsitsipas, 20 Jahre alt, Vater Grieche, Mutter Russin, Opa Fußball-Olymiasieger (1956). Typ Publikumsliebling mit seinen wilden Locken und dem Stirnband Marke Björn Borg.

Das Jahr begann der 1,93-m-Schlaks aus Athen als Weltranglisten-91. Knapp elf Monate später ist Tsitsipas, Spitzname "Stef", die Nummer 15 im ATP-Ranking.

"Ich sehe keinerlei Limits für ihn", sagte Patrick Mouratoglou, der Mentor von Tsitsipas, gegenüber ESPN und erklärte: "Stefanos kann noch so viele Dinge verbessern - und er steht ja schon auf Platz 15. Das ist ein gutes Zeichen."

"Team M" - und Tsitsipas ist der stolze Anführer

Tsitsipas trainiert seit 2015 in der Mouratoglou Academy und gehört dort zum sogenannten "Team M", einer kleinen Gruppe von Profis, die im Welttennis besondere Erwartungen schürt und deshalb auch Privilegien genießt.

Zu den Auserwählten gehören noch die 14-jährige Amerikanerin Cori Gauff, die in diesem Jahr den Juniorinnen-Wettbewerb bei den French Open gewann, und Chun Hsin Tseng (Taiwan), die Nummer eins der Junioren-Weltrangliste, sowie der Australier Alexei Popyrin (ATP-Nr. 148).

Ein Grand-Slam-Titel müsse immer das Ziel sein, findet Mouratoglou

Der Franzose Mouratoglou, selbst griechischer Abstammung und seit 2012 Erfolgscoach von Serena Williams, macht keinen Hehl daraus, dass für Tsitsipas der Gewinn eines Major-Titels das Ziel sein muss. "Unser Aufgabe ist es, jeden Spieler an sein Maximum zu führen. Wenn sie kein Grand-Slam-Turnier gewinnen, dann haben wir aus meiner Sicht unseren Job nicht komplett richtig erledigt. Das stellt nicht zufrieden", meinte der 48-Jährige.

An Tsitsipas, den Mouratoglou erstmals bei der Orange Bowl 2014 in Florida beobachtete, sei ihm sofort dessen Offensivgeist aufgefallen. Man habe gespürt, dass der Youngster mit der einhändigen Rückhand in jedem Ballwechsel die schnelle Entscheidung suche und keine Angst vor drohenden Rückschlägen habe.

"Außerdem habe ich von Anfang an diesen großen Wettkämpfer auf dem Court gesehen, das ist die wichtigste Qualität im Tennissport", betonte Mouratoglou: "Wenn du dann noch ein guter Athlet bist, die richtige Mentalität besitzt und hart arbeitest, kann es weit gehen."

"Das ist ja erst der Anfang von allem"

Auch Tsitsipas, der einst von seinem Vater und Coach Apostolos am Rande eines Future Turniers in Heraklion vor dem Ertrinken gerettet wurde, glaubt an den großen Wurf. "Die Dinge sehen rosig aus. Das ist ja erst der Anfang von allem", sagte der Stockholm-Champ von 2018 über seine Perspektiven.

Der topgesetzte Tsitsipas bezwang am Freitagabend in der Vorschlussrunde des NextGen Finals in Mailand den Russen Andrey Rublev mit 4:3 (3), 3:4 (5), 4:0, 2:4 und 4:3 (2). Im vierten Mini-Satz zeigte der ansonsten so besonnene Grieche Emotionen und zerstörte aus Wut das Headset, über welches er Anweisungen seines Trainers erhalten kann. Tsitsipas verletzte sich dabei an der Hand. Nach einem kurzen Medical Time Out konnte er aber weitermachen.

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