ATP: Der Aufschlag, der Kopf - So hat Marian Vajda Novak Djokovic wieder nach vorne gebracht

Von tennisnet
Marian Vajda hat Novak Djokovic wieder in die Erfolgsspur gebracht
© getty

Marian Vajda hat Novak Djokovic wieder an die Spitze des Welttennis geführt. In einem Interview mit der Berner Zeitung beschreibt der "Coach des Jahres" der ATP den Weg dorthin.

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Ältere Sportfreunde werden sich daran erinnern, wenn auch nur dunkel: Im Frühjahr 2018 hat es für Novak Djokovic sehr düster ausgesehen, mit Niederlagen gegen Taro Daniel in Indian Wells und Benoit Paire beim darauffolgenden ATP-Masters-1000-Turnier in Miami. Vielleicht waren diese beiden Pleiten aber auch die letzten Tropfen, die Djokovic dazu gebracht haben, fast die gesamte Band wieder zusammenzubringen - allen voran Marian Vajda.

Mit seinem langjährigen Coach hat der nun wieder Weltranglisten-Erste spätestens nach der Viertelfinal-Niederlage gegen Marco Cecchinato bei den French Open zu einem bemerkenswerten Lauf angesetzt, den nur wenige Gegner stoppen konnten: Stefanos Tsitsipas in Toronto, Karen Khachanov in Paris-Bercy und am vergangenen Sonntag Alexander Zverev bei den ATP Finals in London.

Vajda zu Djokovic - "Ich bin doch kein Zauberer"

Der Umschwung kam aber mit der Rückkehr von Vajda im April - der vor allem an den mentalen Komponente seines Schützlings arbeitete. Um die körperliche Verfassung kümmerte sich in bewährter Manier Gebhard Gritsch. In einem Interview mit der Berner Zeitung gab Marian Vajda nun Auskunft darüber, wie er und Djokovic die Wende geschafft haben.

Marian Vajda über ...

... seine schwierigste Aufgabe 2018:

Das Schwierigste war für ihn der Vergleich mit dem Spieler, der er einmal gewesen war. Ich musste diese Gedanken stoppen. Das war mein grösster Challenge. Schon am ersten Tag fragte er mich: "Marian, wie lange brauche ich, um wieder dorthin zu kommen?" Ich sagte: "Was erwartest du für eine Antwort? Ich bin gerade erst wieder gekommen. Ich bin doch kein Zauberer."

... über technische Anpassungen:

Die Bewegung bei seinem Aufschlag stimmte überhaupt nicht mehr. Novak ist ein Tüftler, er will jeden Tag besser werden. Und so hatte er am Aufschlag vieles verändert. Ich überzeugte ihn, zum Altbewährten zurückzukehren. Auch die Entwicklung seiner Vorhand gefällt mir sehr.

... über den Vergleich mit Roger Federer:

Das Match in Paris war sehr intensiv. Roger hatte das Momentum, aber in den entscheidenden Momenten fehlte ihm das gewisse Extra. ­Novak ist 31, er 37. Das sind sechs Jahre Unterschied. Das kann man schon nicht ganz negieren.

Das gesamte Interview gibt es hier.

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