Toni Nadal: "Rafa hätte lieber weniger gewonnen - und dafür weniger Schmerzen"

Toni und Rafael Nadal 2017
© Jürgen Hasenkopf

Rafael Nadal fällt weiterhin verletzt aus - nach wie vor macht das Knie große Probleme. Am Mittwoch sagte er seine Auftritte in Peking und Shanghai ab. Wen wundert's: Onkel Toni erinnerte vor Kurzem an die gesundheitlichen Opfer, die sein Neffe für seine Siege bringt.

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Bei den Australian Open 2017 fand ein ziemlich bemerkenswerter Wortwechsel statt. Rafael Nadal wurde gefragt, ob er denn schmerzfrei sei, nachdem er zum Ende von 2016 lange ausgefallen war. "Was meinen Sie mit schmerzfrei?", hakte Nadal nach. "Haben Sie Verletzungen, die Sie beeinträchtigen?", konkretisierte der Reporter also. Antwort Nadal: "Ich bin nicht verletzt, nein. Aber schmerzfrei - das ist schon lange her."

Auch Onkel Toni weiß um den Preis, den Nadal im recht ungesunden Wettkampfsport Tennis zahlt, speziell bei seinem körperbetonten Spiel. "Rafael lebt seit 2005 mit Schmerzen und Schmerzmitteln", sagte er vor Kurzem. "Er hat seine Gesundheit immer mit Siegen abgewogen und mir oft gesagt, dass er lieber weniger gewonnen hätte, wenn er dafür weniger Schmerzen hätte."

Nadal-Schmerzen: Mit dem Fuß ging es los

Angegangen habe alles mit einer Fußverletzung im Jahr 2005, ein Spezialist hätte Nadals Karriere damals für beendet erklärt. Man habe zu dieser Zeit viele Male nicht zu Ende trainieren können. "Er musste meist Schmerzmittel nehmen, weil die Schmerzen immer stärker wurden, wenn die Spiele länger dauerten." Zwar hätten spezielle Einlagen das Fußproblem gelöst, "aber dann ging es los mit Problemen im Knie, Rücken und an anderen Teilen seines Körpers."

Wie lange Nadal seine Liebe zum Tennis und Wettkampf noch in die Waagschale wirft? Fraglich. Kurz nach seinem French-Open-Sieg 2018 gab er zu Protokoll: "Wir werden in den kommenden Monaten eine Entscheidung treffen, ob wir nächstes Jahr wieder hier sein werden oder nicht."

Eine andere Möglichkeit könnte dem "Stier aus Manacor" jedoch zu einer verlängerten Karriere helfen: die ausschließliche Konzentration auf Turniere auf Sandplatz. Denn speziell die Teilnahme an Hartplatzturnieren scheint Nadals Körper mittlerweile an seine Grenzen zu stoßen.

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