Happy Birthday: Goran Ivanisevic wird 47

Von Nikolaus Fink
Happy Birthday, Goran Ivanisevic!
© getty

Goran Ivanisevic wird 47! Anlässlich seines Geburtstages wagt tennisnet den Blick zurück auf eine Laufbahn voller Höhen und Tiefen.

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Ivanisevic war lange Zeit als nervenschwacher Spieler verschrien. Er ging in Matches, die er nie hätte verlieren dürfen, als Verlierer vom Platz und zeigte in entscheidenden Spielsituationen immer wieder Nerven. Doch genau das machte ihn so menschlich und beliebt.

Bis zum Jahr 2001 hätte der Kroate wohl viel dafür gegeben, seine Beliebtheit zumindest gegen einen Wimbledon-Titel umzutauschen. Dreimal stand der Monsteraufschläger im Endspiel, genauso oft zog er jedoch auch den Kürzeren.

Drei verlorene Endspiele in Wimbledon

1992 stand ihm Andre Agassi gegenüber. Die beiden teilten sich die ersten vier Durchgänge brüderlich auf - der fünfte Satz musste die Entscheidung bringen. Beim Stand von 4:5 servierte Ivanisevic zwei Doppelfehler in Folge - kurze Zeit später war die Partie verloren.

Zwei Jahre darauf war er gegen Pete Sampras relativ chancenlos, nach zwei verlorenen Tiebreaks zu Beginn schenkte er den dritten Abschnitt mit 0:6 ab. 1998 hieß der Gegner wieder "Pistol Pete" und wieder stand Ivanisevic am Ende ohne Titel da. Er verlor das Match mit 2:6 im alles entscheidenden fünften Satz.

Die fehlende Kaltschnäuzigkeit schien sich wie ein roter Faden durch die Karriere des ehemaligen Weltranglistenzweiten zu ziehen. Drei Viertelfinalteilnahmen in Melbourne und Paris sowie ein Halbfinale bei den US Open standen neben den drei Endspielen in London zu Buche - Ivanisevic scheiterte immer kurz vor dem ganz großen Wurf.

Karrierekrönung als Wildcard-Spieler

Bis zum bereits angesprochenen Jahr 2001. Da seine Ranglistenposition ein Antreten im Hauptfeld nicht mehr zuließ, erhielt er vom Veranstalter eine Wildcard. Der Kroate spielte sich nach einem Fünfsatzerfolg gegen Tim Henman in sein viertes Endspiel im All England Club. Sein Finalgegner: Pat Rafter.

Das Match ging - wie sollte es auch anders sein - in den fünften Satz. Doch Geschichte sollte sich dieses Mal nicht wiederholen. Ivanisevic breakte zum 8:7 und musste nur mehr ausservieren. "Nur". Der Kroate wankte gewaltig, servierte Doppelfehler, vergab Matchbälle. Schlussendlich sollte es aber doch reichen: Er verwertete seinen vierten Matchball zum 6:3, 3:6, 6:3, 2:6 und 9:7-Erfolg. Ivanisevic war am Ziel seiner Träume.

Finanzielle Schwierigkeiten und Erfolgstrainer

Bis heute ist er der einzige Wildcard-Spieler, der jemals ein Grand-Slam-Turnier gewinnen konnte. Im Jahr 2004 erklärte Ivanisevic seinen Rücktritt vom Tennissport. Doch seine Berg- und Talfahrt ging auch nach der aktiven Karriere weiter: 2005 geriet der 22-fache Turniersieger in finanzielle Schwierigkeiten.

Ivanisevic scheint sich davon gut erholt zu haben. Im Jahr 2014 führte er seinen Landmann Marin Cilic zu dessen US-Open-Triumph. Heute trainiert der Kroate den Kanadier Milos Raonic.

Wir wünschen Goran Ivanisevic zum 47. Geburtstag alles Gute und viel Erfolg mit seinem aktuellen Schützling!

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