ATP: Bachinger in Metz gegen Simon um größten Karriere-Erfolg

Von Florian Heer
Matthias Bachinger hat ein Bad in der Menge von Metz genommen
© privat/Florian Heer

Die Moselle Open bleiben ein gutes Pflaster für die deutschen Spieler. Nachdem Peter Gojowczyk im vergangenen Jahr in Metz seinen ersten Titel auf der ATP-World-Tour feiern konnte, will es ihm Matthias Bachinger heuer gleichtun. Der 31-jährige aus München kämpfte sich aus der Qualifikation in das Endspiel des mit 501.345 Euro dotierten ATP-250-Events.

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Von Florian Heer aus Metz

Am Sonntag trifft Bachinger auf den Lokalmatadoren Gilles Simon, der in der Runde der letzten Vier mit Radu Albot aus Moldawien keine Probleme hatte und glatt in zwei Sätzen gewann. Für Bachinger, der aktuell an Nummer 166 der Weltrangliste platziert ist, wird es das erste ATP-Finale sein. Bereits zweimal trafen die beiden aufeinander. Beide Male ging der Franzose als Sieger vom Platz. Zuletzt war dies im Viertelfinale von Bukarest vor sechs Jahren der Fall.

Größter Erfolg gegen Nishikori

"Ich freue mich riesig. Natürlich wird das Publikum für Gilles sein, aber die Zuschauer hier sind super fair," so Bachinger nach seinem Halbfinalerfolg gegen Kei Nishikori am Samstagnachmittag.

Der Sieg gegen den an Nummer eins gesetzten Japaner ist Bachingers größter Erfolg in seiner Karriere. Dabei glänzte der Deutsche ab dem zweiten Satz mit einer variablen Spielweise, geprägt durch aggressive Schläge von der Grundlinie. Chip-and-Charge sowie Serve-and-Volley waren dabei keine Seltenheit. Nach eher verhaltenem Beginn hieß es am Ende 2:6, 6:4, 7:5 für Bachinger.

Mit Mut zum Erfolg

"Er war im ersten Satz einfach besser, hat sehr gut gespielt und ich fühlte mich noch ein wenig müde von gestern, da ich erst um vier Uhr morgens geschlafen habe. Es war nicht einfach, habe mich aber in das Match hineingekämpft. Ich konnte meine Aufschlagsspiele halten und hatte plötzlich meine Chancen ihn zu breaken," lautete Bachingers Fazit und verriet seinen Schlüssel zum Erfolg:

"Ich habe versucht Punkt für Punkt zu gehen und aggressiv zu bleiben. Du musst mutig sein. Wenn du hinten bleibst und wartest was passiert hat man kaum eine Chance. Kei ist schließlich nicht irgendein Spieler. Da heißt es: Eier haben und drauf los gehen!"

Nishikori überrascht

Auch Nishikori zollte seinem Gegner Tribut. "Ich denke, dass ich in den letzten beiden Sätzen nicht mein bestes Tennis abrufen konnte, aber Matthias hat auch fantastisch gespielt," gab sich die Nummer zwölf der Welt vom Auftreten Bachingers überrascht. "Er spielt sehr flach und kommt oft ans Netz. Er kann bei diesen Bedingungen für jeden Gegner gefährlich sein."

Auch Bachinger selbst ist von den Plätzen in der Arena in Metz angetan.

"Die Bälle sind gut und springen nicht allzu hoch, in idealer Höhe für mich. Bereits mit Beginn der Woche hatte ich ein gutes Gefühl hier. Dass es so weit geht, hätte ich natürlich nicht erwartet. Aber wenn es läuft, dann läuft es," sagt Bachinger.

Eine besondere Vorbereitung auf das große Finale wird es für den Blondschopf indes nicht geben. "Ich werde mit meinem Coach Tobias Summerer noch etwas Essen gehen und es einfach gemütlich angehen lassen," lautete der Plan für den Samstagabend.

Hier das Einzel-Tableau in Metz

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