Barcelona reloaded: Rafael Nadal und Stefanos Tsitsipas kämpfen um die Toronto-Krone

Von Maximilian Kisanyik
Rafael Nadal (r.) und Stefanos Tsitsipas (l.) standen sich bereits im Barcelona-Finale gegenüber
© getty

Masters-Titel Nummer 33 für Rafael Nadal oder doch der erste Coup für Stefanos Tsitsipas? Im Finale des Rogers-Cup in Toronto treffen zwei Generationen des Tennissports aufeinander. Doch welcher der beiden Spieler hat die besseren Karten?

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Es ist das Duell der Generationen beim Rogers Cup in Toronto und die Vorzeichen für das Finale beim ATP-Masters-1000-Turnier könnten nicht unterschiedlicher sein.

Auf der einen Seite steht Rafael Nadal, der seinen 33. Masters-Titel gewinnen möchte. Als Pendant dazu gesellt sich das Geburtstagskind Stefanos Tsitsipas, der seinen Stern am Tennishimmel gerade erst aufgehen sieht.

Und doch kennt die Tennsiszene das Duell bereits. Vor knapp vier Monaten standen die beiden Namen bereits auf der Anzeigentafel eines Endspiels. Beim Sandplatzturnier in Barcelona machte der junge Grieche zum ersten Mal große Schlagzeilen und spielte sich ins Endspiel gegen Nadal .

Es war eine Lehrstunde für den 20-Jährigen. Ein überdeutliches 6:1 und 6:2 für den besten Sandplatzspieler aller Zeiten zeigte Tsitsipas die Schranken auf. Dennoch kein Grund sich für Tsitsipas zu kramen. Auch etablierte Spitzenspieler mussten gegen Nadal bereits herbe Niederlagen einstecken.

Tsitsipas' Waffen können Nadal schmerzen

Vor dem zweiten Duell zwischen dem 32-jährigen Spanier und seinem zwölf Jahre jüngeren Kontrahenten hat sich die Ausgangslage für einen erneuten Sieg Nadals jedoch geändert.

Tsitsipas kommt der Hartplatz in Toronto gerade recht, um für einen Überraschungs-Coup zu sorgen. Mit einer erstaunlichen Ruhe agierte der junge Grieche gegen seine vorherigen "Opfer" - allesamt Top-10-Spieler. Gegen Dominic Thiem, Novak Djokovic, Alexander Zverev und schließlich Kevin Anderson zeigte der 20-Jährige ein großes Kämpferherz.

Mit knallharten Vorhandpeitschen und einer stabilen Rückhand zermürbte Tsitsipas seine eigentlich favorisierten Gegner und bewies dabei vor allem eine mentale Stärke. Negative Gefühlsausbrüche bekamen die Zuschauer in Kanada nicht zu sehen. Im Gegenteil. Nach gewonnen Punkten kam spärlich die Faust und ein leises "Come on!".

Diese Ruhe wird Tsitsipas gegen Nadal brauchen. Er muss sich auf kräftezehrende Rallies einstellen und den ein oder anderen Nackenschlag mit Sicherheit hinnehmen müssen. Doch wenn Tsitsipas eines kann, dann ist einzustecken und auf wundersame Weise ohne große Zweifel wieder zurückzukommen.

Nadal bringt die Erfahrung für Titel #33 mit

Bei allem Trubel um den jungen Griechen muss jedoch eines gesagt werden. Nadal ist der ganz klare Favorit im Kampf um die Toronto-Krone. Der 32-Jährige beweist einmal mehr, dass er der derzeit beste Spieler der Welt ist. Allein das Habfinale gegen Karen Khachanov hat gezeigt, wie stark der Spanier ist.

Und die Aussicht auf Masters-Titel Nummer 33 und seinen insgesamt 80. ATP-Titel wird Nadal noch einmal zusätzlich motivieren. Die Konkurrenz sollte einmal mehr vor dem "Mental-Monster" Nadal gewarnt sein.

Auch kritische Phasen steckte der 17-fache Major-Sieger weg und zog sich mit unnachahmlichen Schlägen selbst aus der Bredouille. Nach dieser Woche in Toronto, wo sich Nadal nebenbei vorzeitig für seine 14. ATP-Finals qualifizierte, ist eines ganz klar: Der verletzungsgebeutelte Spanier bleibt ein Phänomen in Sachen Athletik, Kampfeswillen und wird nur sehr schwierig aufzuhalten sein.

Nutzt Tsitsipas die Gunst der Stunde?

Nadal wird bei den Buchmachern als klarer Favorit gesehen. Doch wann soll Tsitsipas das scheinbar Unmögliche schaffen, wenn nicht jetzt.

Das berühmte Momentum liegt auf Seiten des Griechen. Und wäre es nicht eine fabelhafte Geschichte, wenn sich Tsitsipas an seinem 20. Geburtstag mit dem bislang größten Erfolg seiner Tenniskarriere selbst beschenkt?

Artikel und Videos zum Thema