Dominic Thiem über Paris: „Logisches nächstes Ziel ist das Finale“

Dominic Thiem in Madrid
© getty

Dominic Thiem über das geliebte Knistern bei engen Spielständen, hohe Erwartungshaltungen und das Duell Mann gegen Mann.

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Dominic Thiem könnte in Rom der ultimative Tennis-Härtetest bevorstehen. Nach seinem Sieg über Rafael Nadal in Madrid sollte es, wenn alles nach Plan verläuft, im Viertelfinale erneut gegen "Rafa" gehen. Aber den Spanier gleich zweimal innerhalb einer Sandplatzsaison zu besiegen? Fast unmöglich. 2016 hatte Thiem in Buenos Aires gegen Nadal gewonnen - und der revanchierte sich in Monte Carlo. 2017 schlug ihn Thiem in Rom - um in Roland Garros eine Lehrstunde erteilt zu bekommen.

Rom 2018 könnte also ein Meilenstein werden auf dem Weg zum ganz großen Ziel, einem Triumph in Paris. Nach zwei Halbfinals dort in 2016 und 2017 weiß der Lichtenwörther selbst: "Logisches nächstes Ziel muss das Finale sein." Aber er weiß ebenso: "Du spielst ab der ersten Runde gegen Leute, die extrem gute Tennisspieler sind."

Die hohe Erwartungshaltung seiner Fans nimmt Thiem an, diese habe er sich erarbeitet, erklärte er weiterhin im Gespräch mit profil.at. "Sport ohne Fans würde nicht existieren, deswegen haben sie auch das Recht, etwas zu erwarten. Ich selbst bin großer Fan vom FC Chelsea und werde auch grantig, wenn die einen Stiefel zusammenspielen."

Thiem über Tennis: Fünf tolle, fünf grausige Tage

Und natürlich hat auch ein Profi wie Thiem nicht immer nur Glanztage, wie gegen Nadal. "Von meinen 80 Spielen im Jahr fühle ich mich in fünf unfassbar gut", so Thiem. "Bei fünf fühle ich mich richtig schlecht, da geht gar nichts." Und beim Rest? "Bei allen anderen muss ich versuchen, dass ich meine Unzulänglichkeiten überwinde." Im Gegensatz zum Mannschaftssport könne man sich nicht einfach auswechseln lassen, "das bringt eine gewisse Wahrheit in den Tennissport", so der 24-Jährige.

Wenn hart auf hart kommt, mag es Thiem ohnehin am liebsten, wie er zugibt. "Je enger es wird, desto mehr taugt es mir. Das Knistern bei 5:5, 30:30, da ist die Spannung am größten." Er sei in solchen Situationen stets positiv gestimmt. "Ich habe immer das Gefühl, dass ich das gewinne. Immer. Aber der andere hat das Gefühl wahrscheinlich auch."

Jeder Gegner eine Messlatte, über die man drüber muss

Den Vergleich zum Boxen, wie ihn viele Tennisprofis ziehen, mag Thiem trotz des Duells "Mann gegen Mann" im Übrigen nicht. "Ich sehe meinen Gegner nicht als Feind, den ich besiegen muss. Sondern als denjenigen, der die Messlatte legt, über die ich drüber muss."

In Rom heißt die Messlatte zum Auftakt Fabio Fognini, der in Runde eins gegen Gael Monfils gewonnen hat. Bei den bisherigen beiden Begegnungen hat Thiem diese Messlatte souverän in zwei Sätzen übersprungen.

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