Nutzt John Isner in Miami seine vierte Masters-Chance?

John Isner feiert in Miami seine Final-Premiere
© getty

John Isner bekommt am Sonntag in Miami gegen Alexander Zverev seine vierte Chance, endlich einen Titel der ATP-Masters-1000-Serie zu gewinnen.

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Die Behauptung, dass John Isner der beste noch aktive Spieler auf der ATP-Tour ist, der noch kein Masters-Turnier gewonnen hat, mag auf den ersten Blick verwundern: Zwar spielt der US-Amerikaner schon einige Jahre lang in der erweiterten Weltspitze mit, stand auch schon unter den Top Ten der Weltrangliste. Zehn seiner zwölf Titel, allesamt in der 250er-Kategorie, hat Isner allerdings in den USA geholt, an Orten wie Newport, Atlanta, Houston oder Winston Salem. Nicht die allerersten Adressen im Tenniszirkus.

Diese Bilanz darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass John Isner auf ATP-Masters-1000-Level Großes geleistet hat: Das Finale am Sonntag in Miami gegen Alexander Zverev wird sein viertes auf diesem Niveau sein (zuletzt hatte sich Isner 2016 in Paris-Bércy die Möglichkeit auf den Titel erspielt), siebenmal stand der Mann aus North Carolina in einem 1000er-Halbfinale, immerhin zu drei Gelegenheiten auch noch in der Runde der letzten Acht. Der Arbeitsnachweis auf Grand-Slam-Ebene schaut dagegen mit exakt einer Viertelfinal-Teilnahme äußerst dürftig aus.

Drei Siege für Zverev

Das Best-of-Five-Format kommt Isner nicht entgegen, auch wenn der 2,08 Meter große Amerikaner für zwei der ganz großen Epen im Tennissport verantwortlich zeichnet. Natürlich die Rekordpartie gegen Nicola Mahut in Wimbledon, nicht zu vergessen aber auch das Zweitrunden-Match 2012 in Roland Garros gegen Paul-Henri Mathieu, das der Franzose mit 18:16 im fünften Satz für sich entschied.

Gegen seinen Finalgegner Alexander Zverev hat John Isner sein Nenngeld auch schon einmal fast zur Gänze ausgespielt: vor Jahresfrist in der dritten Runde eben auch in Key Biscayne. Der Deutsche holte sich damals nach verlorenem ersten Satz die Tiebreaks in den folgenden beiden Durchgängen, im knappsten der drei Matches der beiden gegeneinander.Die anderen beiden Partien gewann ebenfalls Zverev, 2016 in Shanghai sehr glatt, im vergangenen Jahr in Rom auf dem Weg zu seinem ersten 1000er-Triumph in Rom. Der zweite folgte im Sommer mit dem Finalsieg gegen Roger Federer.

Endlich Heimvorteil für Isner?

Im Endspiel von Miami sollte Isner, der in Florida lebt, jedenfalls das Publikum auf seiner Seite wissen. Gegen Juan Martin del Potro war von einem Heimvorteil nichts zu spüren, im Gegenteil: Der Argentinier durfte sich der überwältigenden Mehrheit an unterstützenden Fans sicher sein. Die Leistung Isners gegen den leicht müde wirkenden del Potro war indes makellos, vor allem im ersten Satz. Mit Hyeon Chung hatte der Amerikaner auch keine Probleme. Umso überraschender, als dass Isner bis zum Beginn des Turniers in Miami in Summe zwei Matches 2018 auf der ATP-Tour gewonnen hat.

Hier das Einzel-Tableau in Miami

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