Roger Federer sieht den Laver Cup als Antrieb für Davis-Cup-Reformen

Von tennisnet
Szenen eines Teams in Prag 2017
© getty

Die Davis-Cup-Karriere von Roger Federer ist so gut wie vorbei. Der Schweizer kümmert sich lieber um sein sportliches Baby, den Laver Cup.

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Roger Federer hat nach seiner am Ende überraschenden Niederlage im Finale von Indian Wells nicht lange gefackelt, ist gleich am Montagmorgen nach Chicago geflogen. Dort wird in knapp einem halben Jahr die zweite Auflage des Laver Cups stattfinden, jenes Events, für dessen Premiere sich Federer wie kein anderer eingesetzt hat. Und dass trotz der verletzungsbedingten Absagen etwa von Andy Murray oder Novak Djokovic ein durchschlagender Erfolg wurde. Bei den Fans und bei den Spielern.

Die Gründe dafür strich Federer bei seiner Stippvisite in der "Windy City" noch einmal heraus. "Es war großartig, mit jenen Spielern ein Team zu bilden, die normalerweise meine größten Konkurrenten sind", erklärte der 20-fache Major-Sieger. In Erinnerung geblieben ist vor allem der gemeinsame Doppel-Auftritt mit Rafael Nadal, der die Aufmerksamkeit der Tennisfans weltweit erregt hat.

McEnroe nominiert Kyrgios

"Ich spiele permanent gegen Jungs wie Rafa, Marin Cilic, Sascha Zverev, Dominic Thiem oder Tomas Berdych - wenn die nun plötzlich auf meiner Seite stehen, mich anfeuern, mir Ratschläge geben, und ich dasselbe für sie tun kann, das hat mir einfach viel bedeutet."

Ebenfalls in Chicago am Start waren John McEnroe, der wie schon bei der Erstauflage als Kapitän des Welt-Teams fungieren wird. Und die US-Legende schuf gleich Tatsachen, nominierte mit Nick Kyrgios gleich seinen ersten Spieler. Da traf es sich gut, dass der Australier, der wie Federer in Miami beim dortigen ATP-Masters-1000-Turnier aufschlagen wird, ebenfalls an den Michigan See gekommen war.

Federer oft und gerne im Davis Cup dabei

Die Teilnahme am Laver Cup fällt beiden Spielern leicht, Kyrgios ging 2018 wie schon auch während der letzten Jahre für Australien im Davis Cup in die Bütt. Davon ist Roger Federer im derzeitigen Stadium seiner Karriere weit entfernt. "Es verlangt den Spielern einfach zu viel ab", sagte der 36-jährige Schweizer in Chicago. "Ich habe viel Davis Cup gespielt, als ich jünger war, und das gerne." Irgendwann, spätestens nach dem Triumph an der Seite von Stan Wawrinka 2014 in Frankreich, sie es ihm aber zu viel geworden.

Immerhin: Durch neue Wettbewerbe wie den Laver Cup sei endlich Bewegung in die ITF gekommen, Änderungen wurden spät, aber doch in den Raum gestellt. Ob Roger Federer durch das von ITF-Präsident David Haggerty vorgeschlagene Modell eines Turniers mit 16 Teams den Maestro zur Rückkehr in das Team von Severin Lüthi bewegt, darf bezweifelt werden.

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