Becker über Djokovic: "Der mentale Kampf ist für Novak am wichtigsten"

Haben sich immer noch viel zu sagen: Boris Becker (l.) und Novak Djokovic
© getty

Boris Becker, ehemaliger Erfolgstrainer von Novak Djokovic, spricht über die größten Herausforderungen, die sein früherer Schützling beim Comeback bewältigen muss.

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Rafael Nadal, Andy Murray, Stan Wawrinka, David Goffin: die Liste der Absagen für das prestigeträchtige ATP-Masters-1000-Turnier in Indian Wells ist lang und mit dieser Aufzählung noch längst nicht komplett. Bei all den Hiobsbotschaften bleibt Turnierdirektor Tommy Haas indes immer noch die Hoffnung, einen fünffachen Ex-Champion in der kalifornischen Wüste begrüßen zu dürfen: Novak Djokovic.

Der Serbe weilt derzeit mit seiner Entourage in der Nähe von Las Vegas, wo er am Freitag bei intensiven Trainingsaktivitäten beobachtet wurde. Ob der "Djoker" nach seinem operativen Eingriff am Ellbogen schon wieder fit genug für das Millionenspektakel in Indian Wells ist, soll bei einem letzten Medizin-Check Anfang nächster Woche geklärt werden.

Für Djokovics Ex-Coach Boris Becker sind körperliche Aspekte bei dessen Rückkehr allerdings nicht von alles entscheidender Bedeutung. Am Rande der Laureus-Preisverleihung in Monte Carlo stellte der 50-Jährige die mentale Komponente in den Vordergrund. "Psychisch wird die Herausforderung viel größer sein", so Becker.

"Es kommt darauf an, wie sehr du die Drecksarbeit annimmst, das heißt: am Montagmorgen zu trainieren oder bei schwierigen äußeren Bedingungen in den ersten Runden eines Turniers zu bestehen, wenn alle den Sieg von dir erwarten."

Operation kam nicht zu spät

Becker hofft zudem, dass Djokovic möglichst schnell wieder an sein Leistungsvermögen vor der Verletzungspause anknüpfen kann. "Man sagt ja, dass es oft genauso lange dauert, auf das frühere Level zurückzukehren wie der Zeitraum, den du verletzt warst. Hoffentlich ist das bei Novak nicht der Fall."

Bei den Australian Open war der Weltranglisten-13. nach einem halben Jahr ohne Wettkampfpraxis im Achtelfinale am Südkoreaner Hyeon Chung gescheitert. Dass die Situation des zwölffachen Grand-Slam-Siegers jetzt besser wäre, hätte er sich früher operieren lassen, glaubt Becker nicht:

"Du machst erst dann eine OP, wenn es unausweichlich ist. Bei einem Grand Slam über zwei Wochen geht es um mehr als einen schmerzenden Ellbogen. Gehst du am Montag in die Umkleide, wirst du überrascht sein, wie viele Spieler Ellbogen-, Knöchel- oder Fußverletzungen haben."

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