Zverev trennt sich von Ferrero, Becker kommt dazu

Von SID/tennisnet
Juan Carlos Ferrero ist nicht mehr Teil dieser Gruppe
© Jürgen Hasenkopf

Alexander Zverev hat sich nach nur sieben Monaten von seinem Trainer Juan Carlos Ferrero getrennt. Nun hoffen viele auf die Traumehe mit Boris Becker.

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Traumdoppel für den deutschen Tennis-Sport? Deutschlands Spitzenspieler Alexander Zverev hat sich von seinem Trainer Juan Carlos Ferrero getrennt, nun hoffen viele auf eine Zusammenarbeit mit Boris Becker. Der deutsche Hoffnungsträger und das größte deutsche Tennis-Idol - eine Kombination, die verheißungsvoll klingt und durchaus passen könnte. Schließlich arbeiteten Zverev und Becker bereits im Davis Cup erfolgreich zusammen.

Ein Sprecher der Tennis-Akademie des ehemaligen Weltranglistenersten Ferrero hatte dem SID am Freitag das Ende der Zusammenarbeit mit Zverev bestätigt. Laut der spanischen Sporttageszeitung Marca sind "inhaltliche Differenzen" der Grund für die Trennung. Vor allem bezüglich der Ausrichtung des Umfelds sei man sich zuletzt nicht mehr einig gewesen.

Becker äußert sich

Die Zusammenarbeit mit Ferrero endet nach nur sieben Monaten - und die Gerüchte, dass dies auch mit einer bevorstehenden Verpflichtung von Boris Becker zusammenhängen könnte, ließen nicht lange auf sich warten. Dirk Hordorff, Vize-Präsident des Deutschen Tennis Bundes (DTB), beschrieb dem SID ein enges Vertrauensverhältnis zwischen Zverev und Becker: "Sascha schätzt die Erfahrung von Boris sehr. Im Davis Cup stand ihm Boris in kritischen Momenten zur Seite."

Becker selbst schob den Spekulationen einen Riegel vor. "Das nächste Mal sehen wir uns beim Turnier ab 19. März in Miami", sagte er der Bild-Zeitung. Im Rahmen seines Jobs beim DTB beobachte er alle Spieler - "auch Sascha", sagte Becker.

Der 50-Jährige ist schon länger ein Vertrauter der Familie Zverev. "Den ersten Kontakt hatte ich, da war Sascha vier", erzählte Becker einst. Immer wieder baut der jüngere der beiden Zverev-Brüder seither auf den Rat des sechsmaligen Grand-Slam-Siegers. Als Becker das deutsche Davis-Cup-Team Anfang Februar beim Davis-Cup-Erfolg in Australien begleitete, schwärmte Zverev: "Es ist etwas ganz Besonderes und eine große Hilfe, so eine Legende dabei zu haben."

Was spricht also dagegen, die Zusammenarbeit zu intensivieren? Becker hat schon einen Job. Er ist Head of Men's Tennis beim DTB, der sich an den Spekulationen über ein mögliches Engagement in Zverevs Trainerteam dementsprechend auch nicht beteiligen wollte: "Boris Becker ist unser Head of Men's Tennis und es gibt für uns derzeit keinen Grund daran zu zweifeln, dass er es bleibt", teilte der Verband am Freitag mit.

Vielversprechender Auftakt, Stagnation bei den Majors

Zverev hatte Ferrero im Juli 2017 zu in sein Team geholt. Dort sind auch sein Vater Alexander Zverev senior, sein Bruder Mischa, Mutter Irina und Fitnesscoach Jez Green dabei. Nach dem Vorbild der schwer in Mode gekommenen sogenannten "Supercoaches", wie derzeit beispielsweise auch Andre Agassi bei Novak Djokovic, sollte der Spanier Zverev zu großen Siegen verhelfen. "Sascha ist ein besonderer Spieler", schwärmte Ferrero damals: "Er hat das Etwas eines Champions."

Und tatsächlich war der Start überaus vielversprechend. Zverev gewann prompt die hochkarätig besetzten Turniere in Washington D.C. und Montreal. Auf der großen Bühne der Grand-Slam-Turniere versagten dem 20-Jährigen dann aber immer wieder die Nerven. Den erstmaligen Einzug in ein Major-Viertelfinale verpasste er sowohl bei den US Open 2017 als auch bei den Australian Open im Januar. Hier könnte Becker Abhilfe schaffen. "2018 wird Sascha einen Grand Slam gewinnen", hatte der 50-Jährige im vergangenen September gesagt - Becker selbst könnte Zverev nun dahin führen.

Becker hatte bis Ende 2016 Novak Djokovic betreut, den Serben gemeinsam mit Marian Vajda zum dominierenden Spieler auf der ATP-Tour geformt.

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