Roger Federer: Teilzeit-Tennis als Erfolgsgeheimnis

Roger Federer
© getty

Mit 36 Jahren legt Roger Federer mehr Zeit auf Qualität statt Quantität - und hat einfach mal auf Teilzeit umgestellt.

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Es war eine Mischung aus Freude über den Sieg, Spaß am Spiel - und wohl auch der Bestätigung einer gesunden Vorbereitung auf 2018. Roger Federers On-Court-Interview nach dem Match gegen Alexander Zverev beim Finale des Hopman Cups in Perth hatte alles. Vielleicht war der Schweizer auch einfach gut drauf, weil ihm ein recht ungewöhnliches Matchende gelungen war, mit einem Stopp, den man nicht alle Tage sieht.

Federers "neue" Aggressivität war auch gegen Zverev wieder zu bewundern, und die logische Begründung kam direkt. "Ich kann nicht dauerhaft ewig lange Rallyes aus fünf Metern hinter der Grundlinie mehr spielen", sagte Federer im Anschluss. "Das heißt: Ich könnte es, aber die anderen wären besser."

Morgens Tennis, nachmittags Family-Time

Überhaupt gab der Schweizer wieder mal interessante Einblicke um die Differenz zwischen einem Youngster - und seiner aktuellen Herangehensweise mit 36 Jahren. "Wenn du jünger bist, musst du natürlich viele Stunden investieren. Um dir sagen zu können 'Okay, ich kann vier Stunden auf dem Platz stehen, kann zehn Tage durchtrainieren'", meinte er. "Du musst dir beweisen, dass du das tun kannst. Das ist meiner Meinung nach mehr eine mentale Sache." Natürlich brauche das eigene Spiel viel Tennis und Fitness, auch, um Verletzungen zu vermeiden.

"Aber wenn man älter wird, geht es mehr um Qualität, nicht um Quantität. Weil Quantität den Körper schädigt." Er arbeite morgens und habe dann den Rest des Tages frei - oder umgekehrt, scherzte Federer weiter. Auf die faule Haut legen ist dennoch nicht drin für den Tennis-Teilzeitarbeiter, denn ihn rufen noch andere Verpflichtungen, die er jedoch gerne annimmt. "Es ist gut, ein Vater zu sein. Es ist gut, ein Ehemann zu sein. Es ist gut, ein Tennisspieler zu sein", schloss Federer. "Ich habe also das Beste aus allen Welten."

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