Mehr Chancen für die Außenseiter?

Von SID/red
Platz 16 in den Rankings - Andy Murray sollte in einem Jahr besser dastehen
© Jürgen Hasenkopf

Bei den vier Grand-Slam-Turnieren gibt es ab 2019 nur noch 16 statt wie bisher 32 gesetzte Tennisprofis. Das beschloss das zuständige Grand Slam Board in London.

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Mit der Neuerung sollen die ersten Runden in Wimbledon sowie bei den Australian, French und US Open attraktiver werden, da Topspieler früher auf starke Konkurrenten treffen können. Die US Open hatten 2001 vor allem auf Drängen der TV-Sender eine Erweiterung der Setzliste von 16 auf 32 Spieler durchgesetzt. Die Sender wollten erreichen, dass möglichst viele Stars in den späteren Runden dabei sind.

Zu Beginn der Saison 2017 hatte Roger Federer allerdings gezeigt, dass auch ein Erfolg außerhalb der 16 bestgesetzten Spieler möglich ist: Der Schweizer war an Position 17 gereiht in die Australian Open gegangen, hatte auf seinem Weg zum Titel mit Tomas Berdych, Kei Nishikori, Stan Wawrinka und im Endspiel Rafael Nadal Konkurrenten besiegt, die zu jenem Zeitpunkt in der Weltrangliste und im Tableau weit vor ihm gereiht waren.

Federer hatte im Rahmen der ATP World Tour Finals in London in der vergangenen Woche gemeint, dass er einer Rückkehr zu lediglich 16 Gesetzten aufgeschlossen gegenüber stünde. Jimmy Connors, die US-amerikanische Legende, hatte diese schon vor einigen Jahren gefordert.

Im Augenblick bekleidet Andy Murray die kritische Position in den Rankings - träte die Änderung schon Anfang 2018 in Kraft, wäre der zweifache Goldmedaillen-Gewinner der letzte Gesetzte im Feld. John Isner und Lucas Pouille, die unmittelbar hinter Murray liegen, müssten befürchten, schon zum Auftakt auf einen der Favoriten zu treffen. Wobei es auch für letztere keine Freude ist, früh gegen Spieler vom kaliber Isners oder Pouilles antreten zu müssen. Aber genau das macht ja den Reiz der verkürzten Gesetztenliste aus.

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