Edmund erster Halbfinalist

Kyle Edmund kann in Wien ganz groß rauskommen
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Kyle Edmund ist der erste Halbfinalist beim ATP-World-Tour-500-Turnier in Wien: Der Brite besiegte Jan-Lennard Struff souverän in zwei Sätzen.

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Von Jens Huiber aus Wien

Mit Pistolenstarts kennt sich Kyle Edmund in den letzten Tagen aus. Und auch damit, in größere Schwierigkeiten zu geraten, wenn es darum geht, ein Match zuzumachen. Wie schon gegen Dennis Novak in der Runde davor legte der Brite auch in seinem Viertelfinale gegen Jan-Lennard Struff in den ersten beiden Sätzen gleich mit einem Break los. Und wieder mühte sich der 22-Jährige am Ende redlich, bevor sein 6:2, 7:5-Sieg feststand.

Von Katerstimmung in Wien zu sprechen, wäre trotz des Ausscheidens beider Österreicher natürlich maßlos übertrieben, an einem Freitag um 13 Uhr ist aber eben nur dann mit einer vollen Halle zu rechnen, wenn Roger Federer auf Dominic Thiem trifft. Wahlweise in Basel oder Wien. Vom goldenen Herbstwetter des Nationalfeiertags ist allerdings auch nichts geblieben, die Fans hatten auf dem Weg zur Wiener Stadthalle mit Wind und Regen zu kämpfen.

Jan-Lennard Struff, der deutsche Davis-Cup-Held, vor allem mit sich selbst. Nach 21 Minuten sah sich der Warsteiner den ersten drei Satzbällen von Edmund gegenüber, geschuldet auch den beiden Doppelfehlern, die Struff bei 1:5 angeboten hatte. Dass Edmund den Auftaktsatz dennoch mit eigenem Service nach Hause bringen musste, und dies mit einem Ass auch tat, hätte dennoch ein Zeichen für Besserung aus Sicht von Struff sein können.

Unantastbar - bis knapp vor Schluss

Beide Spieler waren am Donnerstag über die volle Distanz gefordert worden, Struff hatte sich an Albert Ramos-Vinolas für die jüngst in Shanghai erlittene Niederlage revanchiert. Carsten Arriens, ehemal Kapitän des deutschen Davis-Cup-Teams, ist mit seinem Schützling in die Wiener Stadthalle gekommen - nach Kitzbühel war Struff noch nur mit seinem Physiotherapeuten angereist.

Im zweiten Satz ging Struff zwar erstmals in Führung, musste allerdings wieder ein frühes Break hinnehmen, ein Rückhand-Passierball Edmunds fixierte das 2:1 aus Sicht des Briten. Und das reichte Edmund schon wieder - der Brite zeigte sich bei eigenem Aufschlag unantastbar. Bis zum Stand von 5:4, als Struff seine allererste Breakchance im ganzen Match nutzte. Edmund allerdings schlug umgehend zurück, stellte den Break-Vorsprung wieder her, servierte mit leichtem Zittern aus.

Und bekommt es nun auf jeden Fall mit einem Franzosen zu tun - entweder Lucas Pouille oder Richard Gasquet, der am Donnerstag Dominic Thiem verabschiedet hatte. Struff zeigte sich nach dem Match im Gespräch mit tennisnet selbstkritisch: Er habe, gerade zu Beginn, einfach nicht gut genug gespielt, Nervosität sei keine im Spiel gewesen. Zeit zur Erholung bleibt keine: Jan-Lennard Struff macht sich auf nach Paris, dort wird er beim letzten ATP-Masters-1000-Turnier des Jahres wahrscheinlich in der Qualifikation antreten.

Hier das Einzel-Tableau in Wien

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