Weniger ist mehr

SID
Roger Federer und Rafael Nadal bei der Eröffnung der "Rafa Nadal Academy" 2016
© getty

Roger Federer und Rafael Nadal haben in dieser Saison die Grand-Slam-Titel untereinander aufgeteilt. Für ihre Wettkampfpausen im Vorjahr wurden die beiden Altmeister nun belohnt.

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Letztes Jahr im November war Roger Federer der Überraschungsgast von Rafael Nadal. Der Schweizer hatte die Einladung angenommen und war nach Mallorca gekommen, um der Einweihungsfeier der "Rafa Nadal Academy" in Manacor beizuwohnen.

Die beiden Superstars strahlten. Und sie schienen irgendwie vereint im Zweifel über die Zukunft. Ihre jeweilige Saison hatten Nadal (31) und Federer (36) schon lange vorher vorzeitig beendet. Zermürbt von Verletzungen und schwachen Ergebnissen. Begleitet von Abgesängen der Medien.

Nadal ging als Weltranglistenneunter ins Jahr 2017, Federer sogar nur als 16. Keine neun Monate später ist alles so wie früher. Das ungleiche Traumpaar thront erstmals seit März 2011 wieder an der Spitze der Weltrangliste - eine der größten und faszinierendsten Rivalitäten, die der Weltsport je zu bieten hatte, erlebt seine Renaissance.

Und das, weil weniger mehr war. Beide wagten den Schritt und zogen sich monatelang zurück. Der Absturz im Ranking? Wurde in Kauf genommen.

Langfristig denken wird belohnt

Die Entscheidung war goldrichtig und weise. Während ihrer Auszeiten schöpften Nadal und Federer nach Jahren in der Knochenmühle Profitour nicht nur körperlich neue Kräfte, sondern vor allen Dingen auch mental.

Bezeichnend, dass bei den US Open in Sloane Stephens eine junge Frau den Titel holte, die während einer elfmonatigen Verletzungspause neue Lust aufs Tennisspielen bekam.

Die Botschaft müsste spätestens seit den Tagen von New York klar sein: Öfter mal Pause machen und langfristig denken. Dann klappt's auch mit dem schier Unvorstellbaren.

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