Wegweisende Tage

Die German Open haben wohl doch eine Zukunft in Hamburg
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Nicht nur in sportlicher Hinsicht haben die vergangenen Tage viel Aufregeung gebracht - auch die Zukunft der German Open wurde neu konzipiert.

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Ein spannendes Tenniswochenende liegt hinter uns - was keineswegs nur mit der Premiere des viel diskutierten Laver Cup in Prag zu tun hat. Aus deutscher Sicht drängten sich wichtigere Schlagzeilen auf, beispielsweise der Sensationssieg von Comebackmann Peter Gojowczyk in Metz. Dieser Erfolg ist wirklich bemerkenswert, da Gojowczyk über die Jahre immer wieder mit problematischen Verletzungen zu kämpfen hatte, aber nie seinen eigenen Kampfesmut verlor. Mit Gojowczyk erweitert sich der Kreis potentieller Kandidaten, die für das deutsche Davis Cup-Team in Frage kommen, unter welchen Bedingungen auch immer.

Gojowczyks Weg erinnert an den des wackeren Schwaben Cedrik-Marcel Stebe, der sich im übrigen auch in der Woche nach dem harten Davis Cup-Einsatz weiter in glänzender Form zeigte und ein Challenger-Turnier im rumänischen Sibiu gewann. Stebe also keineswegs geschwächt durch den Auftritt in Portugal, sondern als Solist eher inspiriert durch das vorherige kollektive Erfolgserlebnis. Im übrigen bot auch Davis Cup-Siegertyp Jan-Lennard Struff eine starke Vorstellung in St. Petersburg.

Besserer Termin vonnöten

Durchaus überraschend fiel die Entscheidung des DTB-Präsidiums in der Frage aus, wer künftig die German Open ausrichten soll - jedenfalls wenn man nicht in jedes Detail der Bewerbungen eingeweiht war. Der Österreicher Peter-Michael Reichel, der den vorläufigen Zuschlag erhielt, ist ein erfahrener, routinierter, international gut vernetzter Veranstalter. Allerdings dürfte auch ihm klar sein, dass er mit dieser Ausrichtung ins Risiko geht, vorausgesetzt, in der Terminierung des Wettbewerbs bliebe alles beim Alten. Hamburg braucht nicht nur eine eigene gute Infrastruktur, sondern vor allem einen besseren Termin-Platz in der Tenniswelt - denn die Austragung im Juli, nach Wimbledon, dazu auf Sand, ist das eigentliche Übel.

Es würde keineswegs überraschen, wenn das Turnier noch an einen anderen Standort wechselte, dazu war die Unterstützung der städtischen Verantwortlichen in Hamburg schon in der Vergangenheit zu schwach. Hinzu kommen noch die diametral anderen Vorstellungen, die der Hockeyklub An der Alster hat - er ist der Pächter des Geländes.

Und der Laver Cup? Er war ein großes, schillerndes Spektakel, mit den beiden überragenden Frontfiguren Roger Federer und Rafael Nadal. Ob er in einem breiteren Sinne ein Gewinn fürs Tennis werden kann, wird die Zukunft zeigen. Auch eine Zukunft ohne aktive Hauptdarsteller wie Federer und Nadal.

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