Thiem: "Derzeit ist es eine gewisse Farce"

Dominic Thiem
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Nach Jim Courier und Novak Djokovic hat sich nun auch Dominic Thiem für ein WM-Format im Davis Cup ausgesprochen. Der Weltranglisten-Neunte deutet zudem an, dass er im September für Österreich zur Verfügung steht.

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Reformen im Davis Cup werden kommen, das scheint so gut wie sicher. Der Tennisweltverband (ITF) wird im Sommer darüber beraten und abstimmen, ob der Davis Cup in Zukunft nur noch an zwei Spieltagen (Samstag und Sonntag) ausgetragen wird. Dabei sollen die Einzel nur noch über zwei Gewinnsätze gespielt werden. Auch ein Final Four an einem neutralen Ort steht zur Diskussion. Die Variante mit dem Final Four stößt bei Spielern und Fans jedoch auf wenig Zustimmung.

"Das kann es ja nicht sein"

Nachdem sich Jim Courier und auch Novak Djokovic für ein WM-Format im Davis Cup stark gemacht haben, kann sich auch Dominic Thiem mit dieser Idee anfreunden. Der 23-jährige Österreicher würde den Davis Cup aber nicht mehr jährlich austragen. "Mein Wunsch wäre es so wie im Fußball eine große Endrunde zu machen. Vielleicht nicht alle vier, sondern alle drei Jahre. Das würde wieder mehr Top-Spieler anlocken. Auch für den Zuschauer kann diese Variante viel interessanter sein", sagte Thiem im Gespräch mit LAOLA1.

Für Thiem wäre es aber eine Grundvoraussetzung, dass dann auch die besten Spieler der jeweiligen Ländern teilnehmen. "Derzeit ist es eine gewisse Farce. Wenn Federer und Wawrinka spielen, gewinnt die Schweiz den Davis Cup. Im Jahr darauf spielen sie mit der Nummer 300 und 400 in der Weltgruppe. Das kann es ja nicht sein." Der Weltranglisten-Neunte hofft, dass sich das derzeitige Image des Davis Cups durch Reformen verbessert. "Ich glaube, dass der Davis Cup wieder sehr groß werden kann, wenn man eine gescheite Zeit und ein vernünftiges Format dafür findet. Es ist aber noch ein weiter Weg bis dorthin."

"Man kann gewinnen, obwohl man selbst verliert"

Thiem hat seiner Einzelkarriere den Vorrang gegeben und war für Österreich erst bei drei Davis-Cup-Partien im Einsatz. Die Partien für sein Land sind aber immer sehr speziell, versichert der 23-Jährige. "Die Davis-Cup-Woche macht immer Spaß, weil man da mit Freunden zusammen ist. Man spielt nicht nur für sich sondern für das Team. Man kann gewinnen, obwohl man selbst verliert. Das ist sonst im Tennis nicht der Fall. Das ist schon eine gute Sache. Nichtsdestotrotz braucht der Davis Cup eine Veränderung."

Vom 15. bis 17. September spielt Österreich im Heimspiel gegen Rumänien. Ein Sieg würde den Verbleib in der Europa/Afrika-Gruppe 1 im Davis Cup sichern. Und es sieht danach aus, dass Österreichs Kapitän Stefan Koubek mit Thiem planen kann. "Es schaut sehr gut aus, dass ich im September für Österreich spielen werde", erklärte Thiem.

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