Etwas abgekühlt

Grigor Dimitrov hat 2017 schon zwei Turniersiege gefeiert
© Jürgen Hasenkopf

Nach seinem Raketenstart in das Jahr 2017 hatte die Formkurve von Grigor Dimitrov zuletzt leicht nach unten gezeigt. In Madrid weiß der Achtelfinal-Gegner von Dominic Thiem allerdings wieder zu gefallen.

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Grigor Dimitrov hat 2017 losgelegt, als wolle er auf schnellstem Weg wieder dorthin, wo er ob seines Schlag-Repertoires eigentlich stehen sollte: unter die besten zehn Profis der Welt. Mindestens. Turniersieg in Brisbane, das Halbfinale in Melbourne, in dem Dimitrov gegen Rafael Nadal ganz nahe am Sieg dran war, unmittelbar danach noch der Triumph zuhause in Sofia - der 25-Jährige hat zu Jahresbeginn ein Feuerwerk nach dem anderen abgebrannt. Und ist seitdem merklich abgekühlt, nicht zuletzt durch eine interessante Turnierplanung: Der Antritt in Marrakesch etwa war kurz - und höchstens finanziell ein voller Erfolg.

Denn unabhängig von seinen Resultaten gilt Grigor Dimitrov als ein Mann mit Eigenschaften, die Zuschauer auf die Tribünen bringen. In Madrid hat der Bulgare auch wieder ein zwei Partien gewonnen, zum Auftakt gegen Philipp Kohlschreiber, Mittwochabend gegen Ivo Karlovic. In beiden Matches hatten die Gegner Dimitrovs durchaus Chancen, zu einem Satzgewinn hat es aber weder für die deutsche Nummer zwei noch den Veteran aus Kroatien gereicht.

Ausgeglichene Bilanz

Dominic Thiem konnte in Madrid erst eine Siegerfahrung sammeln, den US-Amerikaner Jared Donaldson hat Österreichs Nummer eins souverän im Griff gehabt, vor allem mit seinem Aufschlag. Thiem ist seit Freitag in Madrid, zwei Matches in fünf vollen Tagen beim ATP-Masters-1000-Turnier in der spanischen Hauptstadt werden an der Physis des Lichtenwörthers nicht weiter gezehrt haben.

Gegen seinen Achtelfinal-Gegner Dimitrov (viertes Match nach 12:00 Uhr auf dem Platz "Arantxa Sanchez Vicario"; in unseren Live-Scores) hat Dominic Thiem eine ausgeglichene Bilanz, die österreichische Nummer eins war eines der Opfer der frühen Hochphase von Dimitrov in Brisbane. Das Premierenduell hatte sich Thiem 2016 in Acapulco geholt, ebenfalls im Viertelfinale, damals war er es, der im Anschluss das Turnier gewinnen sollte.

Fast Nachbarn im Ranking

Das Match in Madrid wird demnach das erste auf Asche sein, das Geläuf sagt in der Theorie eher dem Österreicher zu. Thiem wird sich auf eine andere Spielanlage einstellen müssen, im Gegensatz zu Donaldson ist Grigor Dimitrov ein Meister der Variation. Noch besser aus österreichischer Sicht wäre es indes, würde Thiem derjenige sein, der Tempo und Verlauf des Matches bestimmt. Denn wiewohl Dimitrov gegen Ivo Karlovic als Rückschläger selten selbstbestimmt spielen konnte und am Ende dennoch erfolgreich war: In der Defensive hat der Sechste des "Race to London" seine Schwächen. Und auch das mag noch ein zusätzlicher Ansporn für Dominic Thiem sein: Der ist nämlich Viertbester der Jahreswertung 2017. Und möchte diese Position verteidigen.

Hier die Ergebnisse aus Madrid: Einzel, Doppel, Einzel-Qualifikation

Hier der Spielplan.

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