Barca-Star mit Tennis-Ambitionen

Gerard Piqué hätte da ein paar Ideen - und Investoren
© getty

Gerard Piqué, Innenverteidiger des FC Barcelona, ist ein großer Freund des Tennissports. Und könnte eben dort schon bald eine bedeutende Rolle einnehmen.

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Die Gegenwart und Zukunft des Davis Cup steht in den Sternen, wird von den Spitzenspielern entweder aktiv mitgestaltet (Novak Djokovic), aufrichtig kritisiert (Dominic Thiem) oder einfach ignoriert (Roger Federer, neben anderen). Der Schweizer hat sich für die Initialisierung des Laver Cup in die Bütt geworfen, ein Event, das die besten Spieler Europas gegen jene aus dem Rest der Tenniswelt an den Start bringen soll. Was insofern zur sportlichen Einbahnstraße werden könnte, als dass der bestklassierte außereuropäische Spieler, Kei Nishikori, dieser Tage in Madrid schon fast abschließend verkündet hat, dass er der Veranstaltung in Prag Mitte September wohl fernbleiben wird.

Und das zu einem Zeitpunkt, da der Fußball-Weltverband FIFA seinen Jahreskongress abhält, vielleicht schon in diesen Tagen den Ausrichter für die erste Monumental-WM mit 48 Mannschaften bestimmt. Warum das wichtig ist? Weil die Idee eines ähnlichen Wettbewerbs für die Tennisasse immer mehr an Fahrt zu gewinnen scheint. Neutraler Austragungsort, komprimiertes Format, Aufbrechen des jährlichen Davis-Cup-Rhythmus. De facto als das Ende dessen, was den traditionsreichsten Mannschafts-Wettkampf im Tennissport über die letzten Jahrzehnte so besonders, aber auch angreifbar gemacht hat.

Sponsoren sind da

Eine Fußball-Weltmeisterschaft ist angeblich eine große Leistungsschau, bei der es aber in erster Linie darum geht, finanziell in immer neue Dimensionen vorzustoßen. Gerard Piqué weiß das sehr genau, der Spanier hat sich 2010 mit seinem Team in Südafrika als Titelträger verewigt, beim FC Barcelona erlebt Piqué hautnah, welche Komponenten im Weltfußball auch eine Rolle spielen: spannende Steuervermeidungs-Konstrukte und beachtliche Provisions-Summen für all jene, die etwa bei interkontinentalen Transfers am Ruder sitzen. Aber: Es finden sich ja nach wie vor große Sponsoren, das Geschäft floriert.

Wie unterschiedliche Medien, so die englische Daily Mail, berichten, soll Gerard Piqué nun Teil einer Investoren-Gruppe werden, die sich um die Veranstaltung einer Tennis-Weltmeisterschaft nach Vorbild der Fußball-WM bemüht. Piqué, wie auch zahlreiche andere in Spanien engagierte Spitzenkräfte, hat ein Faible für den Tennissport, zeigte sich beim ATP-Masters-1000-Turnier öfters in den Zuschauerrängen. Gerade in Spanien genießt Tennis nach wie vor eine hohe Popularität, vor allem auf der Männerseite, wiewohl mit Garbine Muguruza die regierende French-Open-Championesse ebenfalls die spanischen Farben vertritt.

ATP oder ITF?

Im Unterschied zum Davis Cup soll das von Piqué unterstützte Format indes nicht mit dem Sanctus des Internationalen Tennisverbandes ITF stattfinden, sondern in enger Kooperation mit der Spielergewerkschaft ATP. Letztere hatte schon einmal einen Mannschafts-Wettbewerb ausgerufen, den World Team Cup in Düsseldorf, der bis 2012 ausgetragen wurde. Gleichzeitig ist auch die ITF um Präsident David Haggerty darum bemüht, den Davis Cup in einer Art und Weise zu reformieren, dass dieser für die Spitzenkräfte wieder attraktiv wird. Es sieht nach einem Wettlauf der besseren Ideen aus.

Die aktuelle ATP-Weltrangliste

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