Roger Federer - Besser als vor zehn Jahren?

Roger Federer - mit 35 so gut wie nie?
© getty

Ist Roger Federer aktuell in der Form seines Lebens? Womöglich. Sein Alter macht dem scheinbar ewig jungen Maestro in speziellen Momenten dennoch zu schaffen, wie er in Miami zugab.

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Männer werden nicht älter - Männer werden besser. So redet sich der in die Jahre kommende Mann das Leben ja gerne schön. Die Damen mögen da vielleicht widersprechen, bei einem Herrn darf jedoch aktuell gerne darüber diskutiert werden: Roger Federer scheint zurzeit in der Form seines Lebens, mit verbesserter Rückhand, Beinarbeit, körperlicher Gesundheit und Fitness. Und hätte es die Spielzeiten 2004 bis 2007 nicht gegeben, wäre die Antwort wohl einfach: Ja, Federer befindet sich auf dem Höhepunkt seines Schaffens.

Federer: "Offensiv bin ich besser geworden"

2004 bis 2007 gab es jedoch, hierin verankert 11 der 18 Major-Siege, und so ist auch der Schweizer selbst etwas unschlüssig, wie er seine Leistung aktuell einordnen soll. "Ich denke, dass ich anders spiele als mit 24. Meine Technik hat sich im Vergleich dazu verändert, als ich 19 war. Ob das aktuell das Beste ist, was ich je gespielt habe? Es ist schwierig für mich, das zu bejahren, weil es Jahre gab, in denen ich drei oder vier Matches verloren habe, vier oder fünf im folgenden Jahr. In diesen zwei Spielzeiten habe ich um die 150 Matches gewonnen und acht oder neun verloren. Es ist schwierig, sich besser zu fühlen als zu jener Zeit", grübelte Federer nach seinem Sieg gegen Roberto Bautista Agut.

"Im offensiven Bereich denke ich, dass ich definitiv ein paar Dinge besser mache als je zuvor. Das ist es, was ich immer versucht habe zu erklären: dass ich das Gefühl habe, mich verbessert zu haben. Das Spiel hat sich entwickelt, ich musste mich anpassen und Dinge ändern. Insgesamt denke ich schon, dass ich ein besserer Spieler bin als ich es vor zehn Jahren war. Was sich nicht immer in Ergebnissen widerspiegelt, weil andere Spieler nach oben kamen und toll gespielt haben, wie Novak, Rafa, Murray und die ganzen Jungs."

Mehr Zeit zur Regeneration mit 35

Einen Alters-Unterschied spürt Federer dennoch. Dass ein 35-Jähriger körperlich stärker und schneller sein könne als ein 24-Jähriger - das bejahte er. "Auf der anderen Seite kannst du keine 25 Turniere im Jahr spielen wie ein 24-Jähriger. Der Körper braucht dann doch etwas mehr Zeit zur Regeneration." Ein hartes Match gespielt zu haben und am nächsten Morgen fit wie ein Turnschuh zu sein - das sei kaum drin. "Das ist wie wenn man durch die Clubs zieht. Da fühlt man sich dann auch nicht mehr so gut, wenn man älter ist. Das Gefühl kennt jeder, von daher ist das vielleicht ein ganz guter Vergleich", so Federer.

Das ATP-Turnier in Miami im Überblick

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