Roger und Norman

Von SID
Bloß nicht fallen lassen, lieber Roger, sonst isser weg...
© twitter / @rogerfederer

Roger Federer schwebt auch knapp vier Wochen nach seinem Australian-Open-Coup noch auf Wolke sieben. Der Schweizer hat seinem Pokal einen Namen gegeben - und denkt noch lange nicht an ein Karriereende.

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Roger Federer lässt Norman nicht mehr aus den Augen. In diesen Tagen schleppte er ihn sogar auf einen Schweizer Berg im Skigebiet von Lenzerheide. Superstar Federer, mit feschem Dreitage-Bart, stand bis zu den Knien im Pulverschnee, warf den glänzenden Norman in die Höhe und strahlte mit der Sonne um die Wette. "Ich verbringe viel Zeit mit ihm und hatte auch schon ein Dinner mit Norman", erzählte Federer schmunzelnd der New York Times.

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Die Sache mit Norman ist irgendwie originell, obwohl das 44 Zentimeter hohe und ein paar Kilo schwere Teil alles andere als ein Original ist. Genau genommen ist es die Nachbildung der Trophäe, die Federer Ende Januar bei den Australian Open durch seinen Triumph in einem atemberaubenden Finale gegen Rafael Nadal (Spanien) gewonnen hatte. "Ich nenne den Pokal Norman. Natürlich ist es nur ein Replikat, aber das macht nichts", sagte der Grand-Slam-Rekordsieger, der ab kommenden Montag beim Turnier in Dubai an den Start gehen wird.

Melbourne-Gefühl noch einmal erleben

Auch knapp vier Wochen nach seinem 18. Major-Coup, dem ersten nach einer viereinhalbjährigen Durststrecke, schwebt "King Roger" auf Wolke sieben. Gedanken an ein Karriereende? Nicht beim 35-Jährigen. Obwohl er natürlich mitbekommen hatte, dass einige seinen Triumph Down Under als einen guten Zeitpunkt für den perfekten Abschied ansehen. "Aber ich habe soviel Arbeit investiert. Außerdem liebe ich diesen Sport noch immer so sehr und spüre, dass da noch viel mehr in mir steckt", meinte Federer.

Er fühlt einfach, dass er einen Moment wie nach dem verwandelten Matchball von Melbourne noch einmal erleben will: "Wie mein Team in der Box vor Freude aufgesprungen ist. Das war Spaß pur." Der siebenmalige Wimbledonsieger weiß aber auch, dass er dafür auf seinen Körper achten muss.

Seit den Tagen in Australien plagt Federer, der die zweite Saisonhälfte 2016 wegen einer Knie-OP verpasst hatte, eine Beinblessur. "Im Training bin ich noch nicht wieder bei 100 Prozent. Ich muss vorsichtig sein", sagte er.

Beim Winterurlaub in der vergangenen Woche in einem Chalet mit Ehefrau Mirka, den vier Kindern, Norman sowie Freunden verzichtete er wie immer auf das Skifahren. "Da habe ich zu viel Angst vor Verletzungen. Schon nur die schweren Skischuhe anzuziehen, wäre schwierig. Mein Knie ist diesen Druck nicht gewöhnt", meinte Federer.

Neue Herausforderungen reizen den "Maestro"

Stattdessen unternahm er eine Tour auf dem Schneemobil, aß Käsefondue - und stattete der Ski-WM in St. Moritz einen Besuch ab. Dort fungierte US-Superstar Lindsey Vonn als persönliche Expertin der Federers. "Ich treffe mich einfach mega gerne mit anderen Sportlern", sagte der Weltranglistenneunte.

Dass Federer auf der Tennis-Tour noch mittelfristig plant, beweist eine Unterschrift. Anfang der Woche gab er seinem Heimturnier in Basel die Zusage für seinen Start bis 2019. Zudem reizen die frühere Nummer eins immer neue Herausforderungen.

Bei der Premiere des Laver Cups im September will Federer gemeinsam mit seinem ewigen Rivalen Nadal im Doppel antreten. "Ich wollte schon immer mal mit Rafa spielen, weil unsere Rivalität so speziell ist. Ich habe seine schlimme Vorhand zu oft an mir vorbeifliegen sehen", sagte Federer - und schmunzelte zufrieden.

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