Das Zeug zum Spielverderber

Nick Kyrgios hat ein faible für Marseille
© getty

Wieder einmal zeigen die Franzosen bei einem ihrer Heimturniere durch die Bank starke Leistungen. Nur noch ein Spieler kann den Erfolg eines Lokalhelden in Marseile verhindern: Nick Kyrgios.

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In Montpellier hatte Alexander Zverev noch den Spielverderber für die französischen Gastgeber gemimt: Die deutsche Nummer eins besiegte in einer Reihe die Lokalmatadoren Jeremy Chardy, Jo-Wilfried Tsonga und Richard Gasquet, holte sich nach dem Triumph in St. Petersburg vom vergangenen September seinen zweiten Turnier-Titel. In Marseille nun sind beinahe dieselben üblichen Verdächtigen am Start, Zverev hat sich diesmal indes einem Franzosen beugen müssen: Nicolas Mahut zeigte in Runde eins die stärkeren Nerven.

Aber da ist ja noch Nick Kyrgios. Dessen Auftritte auf der ATP-Tour sind rar gesät, zuletzt hatten die interessierten Fans bei den Australian Open die Chance, den extrovertierten Ausnahmekönner zu bestaunen. Kürzer als gedacht allerdings, der Italiener Andreas Seppi wich schon in Woche eins vom Drehbuch der einheimischen Aficionados ab. Mit Marseille andererseits verbindet Kyrgios beste Erinnerungen, im vergangenen Jahr hatte er hier sein erstes Event auf der ATP-Tour gewonnen, in Atlanta und Tokio sind bis dato zwei weitere dazugekommen.

Kein Verdacht auf Langeweile

Zwei Siege fehlen der aktuellen Nummer 16 der Weltrangliste dazu noch, der Weg könnte ein ähnlicher werden, wie in Zverev vor zwei Wochen gegangen ist: zuerst Jo-Wilfried Tsonga, hernach wartet der Sieger der rein französischen Paarung Lucas Pouille gegen Gasquet, der sich im letzten Viertelfinal-Match gegen Gael Monfils durchsetzte. Für Samstag, 15 Uhr Ortszeit (live auf DAZN), dürfen sich die Tenniskostgänger jedenfalls eine Begegnung vormerken, die a priori der Langeweile unverdächtig ist. Und das es im Profitennis noch nicht gegeben hat: Tsonga gegen Kyrgios eben.

Der Franzose wiederum hat sich nach dem Halbfinal-Aus in Montpellier kurz den Mund abgeputzt - und das höher dotierte Turnier in Rotterdam gewonnen. Unter anderem mit einem Sieg gegen Tomas Berdych, gegen den Tsonga eine sehr durchwachsene Bilanz aufweist. Irgendwann muss die Müdigkeit den werdenden Vater ereilen, aber ob dies schon in der Vorschlussrunde eines französischen Heimturniers der Fall ist?

Frisch gegen Heiß

Im vergangenen Jahr hatte Tsonga die Tour durch Frankreichs Hallen zugunsten einer, letztlich herzlich erfolglosen, Kampagne auf den Aschenplätzen von Rio de Janeiro und Buenos Aires storniert. 2017 läuft es für den 13-maligen Champion äußerst geschmeidig, von 16 Matches hat er nur drei verloren. Exakt so viele Matches hatte Kyrgios auf höchster Ebene vor Marseille bestritten, der 21-Jährige wird wohl als frischerer Spieler in das Halbfinale gehen. Aber ob das reicht, um gegen einen der heißesten Spieler im Welttennis den Spielverderber zu geben?

Hier die Ergebnisse aus Marseille: Einzel, Doppel, Einzel-Qualifikation

Hier der Spielplan

Die aktuelle ATP-Weltrangliste

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