So läuft der Übergang auf Sand richtig

Von Marco Kühn/tennis-insider.de
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© GEPA

Die Sandplatzsaison steht kurz bevor. Der Übergang von der Halle auf die rote Asche ist für viele Freizeitspieler eine Herausforderung. Diese Tricks sollte man beachten.

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In einer Tennishalle ist es schon bequem. Stets stimmt die Temperatur. Es gibt keine Sonne, welche einen beim Serve-and-Volley-Versuch beim Aufschlag und Schmetterball blendet. Keine nervigen Werbebanner, die einen beim Return ablenken. Der Tennisspieler darf keine Wunderwerke von sich erwarten. Wenn es raus auf die rote Asche an die frische Luft geht, muss sich zunächst an die äußeren Umstände gewöhnt werden. Auch ein Novak Djokovic kann nicht direkt von 0 auf 100 fahren, wenn sein Motor noch gar nicht für die rote Asche warmgelaufen ist. Einen kleinen Trick gibt es, der die Umstellung von der Halle auf Sand ein wenig einfacher macht. Es ist die Intensität.

Viele kleine Schritte

In der Halle ist der Untergrund schneller, der Ball selbst arbeitet mehr für den Spieler. Auf Sand muss hingegen der Spieler mehr für den Ball arbeiten. Dazu gehören kleine, schnelle Schritte. Die Intensität der Füße muss gesteigert werden, um schnell bestmöglich zum Ball stehen zu können. Die erhöhte Intensität der Beinarbeit fordert den Spieler. Die Trainingseinheiten sollten deshalb nicht gleich drei bis fünf Stunden am Stück betragen. Eine Stunde zum Start reicht, um sich wieder an das neue Spielgefühl langsam zu gewöhnen. Alle Eindrücke sollten nachher in Gedanken nochmal festgehalten und in einem imaginären Ordner im Kopf abgespeichert werden. Geht es dann zwei Tage später wieder auf den Court, kann sich an diesem Ordner gedanklich bedient werden. Auf diese Weise weiß man wieder, worauf man unbedingt achten sollte.

Weniger Tempo, mehr Topspin

Der Schlagrhythmus ist das oberste Gebot zum Start in die Sommersaison. Ohne Rhythmus gibt es keine Konstanz und Sicherheit im Grundlinienspiel. Ohne Sicherheit gibt es zu kurze Ballwechsel. Ein Teufelskreis entsteht. Dieser kann durchbrochen werden, wenn der Spieler seinen gesamten Fokus auf die Sicherheit in seinen Schlägen ausrichtet. Das Ziel ist es nicht, den Ball spektakulär kurz-cross zu spielen. Ziel zum Start auf Sand muss es sein, den Ball halbhoch mit mehr Topspin als Tempo zwischen T- und Grundlinie zu spielen. Dafür kann im T-Feld begonnen werden sich einzuspielen, um sich Schritt für Schritt Richtung Grundlinie zu schieben. Der Ball sollte dabei mehr gestreichelt als geschlagen werden. Dadurch gewinnt der Spieler an Gefühl dafür, wie sich der Ball und das gesamte Spiel unter den neuen Bedingungen tatsächlich "anfühlen". Stimmt das Gefühl für den Ball und den Platz, stimmt am Ende des Tages auch die eigene Leistung.

Fazit

Das Geheimnis liegt in den kleinen Dingen. Langsam zu starten, mit erhöhter Intensität bei der Beinarbeit, ist im wahrsten Sinne des Wortes der erste Schritt in die bestmögliche Richtung. Ein heißes Match im T-Feld ist ein guter Einstieg, um mit den äußeren Bedingungen wieder warm zu werden. Ziel muss es sein, ein Gefühl für Ball und Platz zu bekommen. Und nicht den Teamkameraden vom Platz schießen zu wollen. Da der Sandplatz langsamer ist als der Hallenbelag, muss dem Ball mehr entgegen gegangen werden. Zugleich muss man sich nach dem Schlag aber auch wieder zur Ausgangsposition zurück orientieren. Hier sind flinke Füße gefragt.

Hohe Intensität bei der Beinarbeit. Geringe Intensität beim Tempo der Schläge. Ein in der Theorie einfacher Trick für einen gelungenen Start in die Sandplatzsaison.

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