Kerber zittert erneut erfolgreich

SID
Angelique Kerber durfte nach einer Zitterpartie jubeln
© getty

Angelique Kerber standen die Zweifel ins Gesicht geschrieben. Sie verdrehte die Augen, zuckte mit den Schultern, schimpfte mit sich selbst - und blieb doch im Wettbewerb. In der zweiten Runde von Wimbledon zitterte sich die Vorjahresfinalistin gegen die Weltranglisten-88. Kirsten Flipkens aus Belgien zum 7:5, 7:5. Zwar sagte sie später, "ich bin glücklich mit meiner Vorstellung", sah dabei allerdings nicht so aus.

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Kerber muss sich in ihrem nächsten Match dringend steigern, bereits gegen Flipkens, die in diesem Jahr das Viertelfinale des Turniers in Acapulco als bestes Ergebnis zu Buche stehen hat, wirkte sie noch verunsicherter als bei ihrem Zittersieg in der ersten Runde. Bundestrainerin Barbara Rittner hatte vor dem Match bei Sky gefordert: "Angie muss die Handbremse im Kopf lösen." Doch es gelang der Branchenführerin nicht.

Kerbers Körpersprache erinnerte an einige Auftritte vor dem Jahr 2016, in dem sie mit zwei Grand-Slam-Titeln, dem Finale in Wimbledon und der olympischen Silbermedaille den Tennis-Thron erobert hatte. Selbst nach Punkten haderte sie mit sich und winkte ab. Und die Aufgaben werden von Runde zu Runde größer. So auch für Carina Witthöft (Hamburg), die am Freitag auf die Weltranglistenfünfte Elina Svitolina aus der Ukraine trifft. Tatjana Maria (Bad Saulgau) verlor gegen Coco Vandeweghe (USA/Nr. 24) 4:6, 2:6.

Bislang durfte Kerber froh über ihre Auslosung sein, anders als die Weltranglistendritte Karolina Pliskova, die bereits in der zweiten Runde aus dem Turnier flog. Die Tschechin, die das Vorbereitungsturnier in Eastbourne gewonnen hatte und als Mitfavoritin auf den Titel an der Londoner Church Road galt, unterlag der Slowakin Magdalena Rybarikova 6:3, 5:7, 2:6. Rybarikova hatte vor Wimbledon zwei Turniere auf Rasen gewonnen und gilt nun als Geheimfavoritin.

Federer, Djokovic und Zverev souverän

Während sich das Feld der Favoriten bei den Frauen bereits gelichtet hat, ziehen bei den Männern die üblichen Verdächtigen souverän ihre Kreise. Der siebenmalige Champion Federer siegte nach Anlaufschwierigkeiten gegen den Serben Dusan Lajovic 7:6 (7:0), 6:3, 6:2, dessen Landsmann Novak Djokovic bestätigte seinen Aufwärtstrend beim 6:2, 6:2, 6:1 gegen den Tschechen Adam Pavlasek.

Auch Alexander Zverev, dem zugetraut wird, bereits in diesem Jahr in die Phalanx der "Fantastischen Vier" einzudringen, gab sich keine Blöße. Wie zu Saisonbeginn bei den Australian Open in Melbourne gewann er gegen Tiafoe in drei Sätzen. Nur noch der Sieg gegen den österreichischen Qualifikanten Sebastian Ofner fehlt Zverev, um erstmals in seiner Karriere in die zweite Woche eines Grand Slams einzuziehen.

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