Nächste Brown-Show gegen Wimbledonsieger?

Dustin Brown
© GEPA

Auf diese heutigen drei Herrenmatches in der zweiten Runde in Wimbledon lohnt sich ein Blick.

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Von Christian Albrecht Barschel aus Wimbledon

Andy Murray (Großbritannien/1) - Dustin Brown (Deutschland)

(2. Match Centre Court)

Popcorn rausholen, zurücklehnen und genießen! Das Match zwischen Andy Murray und Dustin Brown verspricht einen großen Unterhaltungswert. Kann der 32-jährige Deutsche seine kleine Wimbledonserie fortsetzen und die nächste Sensation schaffen? Brown schlug 2013 in der zweiten Runde den ehemaligen Wimbledonsieger Lleyton Hewitt in vier Sätzen. Zwei Jahre später, wieder in der zweiten Runde, entzauberte er den nächsten ehemaligen Wimbledonsieger. Der Sieg auf dem Centre Court gegen Rafael Nadal, damals die Nummer eins der Welt, war bislang die große Sternstunde in der Karriere des Dustin Brown. Folgt 2017 nun der dritte Akt, wieder in der zweiten Runde? Auf dem Centre Court geht es nun gegen einen amtierenden Wimbledonsieger, Andy Murray. Die Nummer eins der Welt plagte sich in den letzten Wochen mit einer Hüftverletzung herum. In Großbritannien war bereits die Rede von der Hüfte der Nation. Mentalist Uri Geller rief die Leser der Zeitung Sun sogar dazu auf, auf einem Bild an Murrays lädierter Hüfte zu reiben für einen schnellen Heilungsprozess. Zumindest bei seinem klaren Erstrundensieg hinterließ Murray einen fitten Eindruck. Für Brown geht es darum, die Nummer eins der Welt aus seiner Komfortzone zu bringen. Mischa Zverev hat es bei den Australian Open vorgemacht, wie man Murray mit Serve-and-Volley den Zahn ziehen kann. Erwischt der Schotte allerdings einen Sahnetag beim Return, kann jedoch alles sehr schnell gehen.

Prognose: Murray gewinnt in drei Sätzen.

Kei Nishikori (Japan/9) - Sergiy Stakhovsky (Ukraine)

(1. Match Court 1)

Woran man bei Sergiy Stakhovsky als erstes denkt? Natürlich in erster Linie an den sensationellen Sieg in der zweiten Runde beim Wimbledonturnier 2013 gegen Roger Federer, als er die lange Grand-Slam-Viertelfinalserie des Schweizers beendete. Den Ukrainer verbindet man aber auch mit jemandem, der seine Meinung klar und teilweise recht undiplomatisch äußert. Stakhovsky nimmt gerne Stellung zu politischen Themen und zu den Geschehnissen im Profitennis. Kei Nishikori hingegen ist ein Leisetreter. Der Rummel um den Japaner ist enorm. Dutzende japanische Journalisten verfolgen ihn auf Schritt und Tritt. Nishikori reiste nach der verletzungsbedingten Aufgabe in Halle/Westfalen mal wieder mit Fragezeichen zu einem Grand-Slam-Turnier an. Bei den letzten beiden Starts in Wimbledon gab er auf oder trat erst gar nicht an. In der ersten Runde hinterließ er allerdings einen hervorragenden Eindruck und gab nur vier Spiele ab. Es wird ein Spiel der Gegensätze werden, das gute Unterhaltung verspricht: Stakhovskys Serve-and-Volley gegen Nishikoris starken Return. Im Head-to-head führt der Ukrainer mit 2:0, die beiden Duelle liegen aber schon sechs Jahre zurück.

Prognose: Nishikori gewinnt in vier Sätzen.

Lucas Pouille (Frankreich/14) - Jerzy Janowicz (Polen)

(3. Match Court 3)

Lucas Pouille hat sich in den Top 20 etabliert. Der nächste logische Schritt wäre nun der erstmalige Sprung in die Top 10. Dass es direkt nach Wimbledon passiert, ist aber eher unwahrscheinlich, da der Franzose ein Viertelfinale aus dem Vorjahr zu verteidigen hat. Pouille feierte vor einem Jahr den ganz großen Durchbruch. Der 23-Jährige hat sehr viele Waffen im Repertoire für ein gewinnbringendes Spiel auf Rasen. Beim MercedesCup in Stuttgart gewann er den Titel. Aber auch sein Zweitrundengegner Jerzy Janowicz fühlt sich pudelwohl auf Rasen. Vor vier Jahren erreichte der Pole sensationell das Halbfinale in Wimbledon. Einige Verletzungen warfen Janowicz immer wieder zurück. Sein temperamentvolles Gemüt ist zudem manchmal etwas kontraproduktiv. Es braucht nicht viel, bis Janowicz die Beherrschung verliert. Ist er im Flow und findet seinen Aufschlagrhythmus, dann wird es auf Rasen für jeden Spieler schwer, gegen den Polen zu gewinnen.

Prognose: Pouille gewinnt in vier Sätzen.

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