Treffen der zukünftigen Grand-Slam-Sieger?

Alexander Zverev
© Jürgen Hasenkopf

Auf diese heutigen drei Herrenmatches in der zweiten Runde in Wimbledon lohnt sich ein Blick.

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Von Christian Albrecht Barschel aus Wimbledon

Alexander Zverev (Deutschland/10) - Frances Tiafoe (USA)

(4. Match Court 3)

Vor zwei Jahren gab Alexander Zverev in Wimbledon sein Hauptfelddebüt bei einem Grand-Slam-Turnier. Und gleich zu Beginn gab es das erste Fünfsatzmatch in seiner Karriere, das er auch gewann. Wimbledon wäre also der passende Ort für den erstmaligen Einzug in die zweite Woche bei einem Grand-Slam-Turnier. Zverevs Ziel in diesem Jahr ist die Qualifikation für die ATP World Tour Finals. Derzeit liegt der 20-jährige Deutsche auf Kurs. Für eine sichere Teilnahme am Saisonfinale braucht es nun aber auch Punkte bei den zwei verbleibenden Grand Slams. Die Rasensaison lief vielversprechend für Zverev, Halbfinale in 's-Hertogenbosch, Finale in Halle/Westfalen. Bei seinem Auftaktsieg in Wimbledon hinterließ er einen konzentrierten Eindruck. Nun geht es gegen einen Spieler, der ebenfalls als zukünftiger Grand-Slam-Sieger gehandelt wird. Frances Tiafoe, derzeit die Nummer 64 im ATP-Ranking, ist zum ersten Mal im Hauptfeld in Wimbledon dabei. In der ersten Runde siegte der 19-jährige US-Amerikaner gegen Robin Haase. Tiafoe stand Zverev zu Beginn des Jahres in der zweiten Runde bei den Australian Open gegenüber und verlor klar in drei Sätzen. Wird es auf Rasen ein engeres Match?

Prognose: Zverev gewinnt in drei Sätzen.

Grigor Dimitrov (Bulgarien/13) - Marcos Baghdatis (Zypern)

(1. Match Court 2)

Die Karriere von Grigor Dimitrov erfolgt in Wellenbewegungen. Nach dem starken Saisonbeginn mit zwei Turniersiegen und dem Halbfinale bei den Australian Open folgte der schon fast übliche Durchhänger. Dimitrov ist trotzdem nah dran am Wiedereinzug in die Top Ten. Ein starkes Resultat in Wimbledon würde natürlich dabei helfen. Im Londoner Queen's Club zeigte der Bulgare mit der Halbfinalteilnahme, dass man auf Rasen immer mit ihm rechnen muss. 2014 ging es in Wimbledon sogar bis ins Halbfinale. In der Vorschlussrunde in London stand auch sein heutiger Gegner, Marcos Baghdatis. Das ist aber schon verdammt lang her, nämlich 2006 in der besten Saison von Baghdatis, als er auch im Finale der Australian Open stand. 2007 spielte sich der Zyprer ins Viertelfinale vor. Die ganz großen Zeiten von Baghdatis sind allerdings längst vorbei, trotzdem ist der 32-Jährige immer für eine Überraschung gut. Sowohl Dimitrov als auch Baghdatis haben eine große Fanbase, was gute Unterhaltung verspricht.

Prognose: Dimitrov gewinnt in drei Sätzen.

Juan Martin del Potro (Argentinien/29) - Ernests Gulbis (Lettland)

(2. Match Court 3)

Verletzungen haben dazu geführt, dass Ernests Gulbis innerhalb eines Jahres 500 Plätze im ATP-Ranking einbüßte. Der Lette ist in Wimbledon nur dank seines Protected Rankings dabei. Die gute Auslosung hat Gulbis ausgenutzt und wichtige Punkte eingesammelt. In der ersten Runde siegte er haushoch gegen Victor Estrella Burgos, dem das Spiel auf Rasen alles andere als liegt. Juan Martin del Potro ist genauso wie Gulbis von Verletzungen gebeutelt, sogar noch viel mehr. Auf ein Rasenturnier vor Wimbledon verzichtete der Argentinier. Das flache und schnelle Spiel auf Rasen kommt del Potros Spielstil weitaus mehr entgegen als das auf Sand, wo Gulbis seine besten Leistungen zeigte. Die extravagante und lange Ausholbewegung von Gulbis bei der Vorhand kann Gift sein, wenn der Ball zu schnell auf ihn zukommt. Und schnell wird es gegen del Potro auf jeden Fall. Der Argentinier, der in Wimbledon 2013 das Halbfinale erreichte und 2012 die Bronzemedaille gewann, weiß, wie er seine Grundschläge gewinnbringend einsetzen kann.

Prognose: del Potro gewinnt in drei Sätzen.

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