Venus gegen Japans neue Tennis-Sensation

Naomi Osaka
© getty

Auf diese heutigen drei Damenmatches in der dritten Runde in Wimbledon lohnt sich ein Blick.

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Von Christian Albrecht Barschel aus Wimbledon

Dominika Cibulkova (Slowakei/8) - Ana Konjuh (Kroatien/27)

Ana Konjuh ist gerade mal 19 ½ Jahre jung und schon eine kleine Veteranin auf der WTA-Tour. Wimbledon ist bereits ihre 13. Hauptfeldteilnahme bei einem Grand-Slam-Turnier. Schon als 16-Jährige stand sie an der Church Road in der dritten Runde. Der Jahrgang 1997, in dem die Kroatin geboren ist, kann sich durchaus sehen lassen: Jelena Ostapenko, Daria Kasatkina und Naomi Osaka gehören ebenfalls zu den 97ern und mischen kräftig mit. Im Fall von Ostapenko gab es schon die ganz große Bescherung in Form des French-Open-Titels. Ein Grand-Slam-Triumph wird sicherlich auch das erklärte Ziel von Konjuh sein, die das Rüstzeug mitbringt für große Siege. Ihre Drittrundengegnerin, Dominika Cibulkova, feierte zum Ende des letzten Jahres ihren größten Titel bei der WTA-WM. Die 1,61 kleine Slowakin macht körperliche Defizite durch totale Hingabe auf dem Platz wett. Heiß wie Frittenfett könnte man über die Arbeitseinstellung von Cibulkova urteilen. Punkte abschenken oder innerlich aufgeben, so wie es gerne Bernard Tomic tut, wird man die Weltranglisten-Neunte nie sehen.

Prognose: Konjuh gewinnt in drei Sätzen.

Venus Williams (USA/10) - Naomi Osaka (Japan)

Das Aus von Petra Kvitova bedeutet, dass Venus Williams die einzige Spielerin im Tableau ist, die Wimbledon gewinnen konnte - und das sogar fünfmal. Gibt es im Alter von 37 Jahren den sechsten Titel? Vieles spricht dafür, aber auch einiges dagegen. Williams war vor einem Monat an einem Autounfall beteiligt, bei dem letztlich ein 78-jähriger Mann ums Leben kam. Die Familie des Opfers erklärte, Williams wegen fahrlässiger Tötung anzuklagen. Dass dies Spuren hinterlassen hat, sah man nach dem Auftaktsieg von Williams, als sie von ihren Gefühlen überwältigt war und die Pressekonferenz abbrechen musste. In der zweiten Runde brauchte Williams lange Zeit, um ihren Rhythmus zu finden. Der Rhythmus wird gegen Naomi Osaka von Anfang gefragt sein. Die 19-jährige Japanerin mit einem haitischen Vater lebt in den USA und könnte bald eines der Siegergesichter der Tour werden. Osakas Spiel ist das wie bei so vielen Kolleginnen in ähnlichem Alter ziemlich kompromisslos. Im letzten Jahr wurde Osaka zur Newcomerin des Jahres gewählt. Für die Teenagerin ist es der erste Start in Wimbledon, nachdem sie im letzten Jahr verletzungsbedingt verzichten musste. Mehr als 17 Jahre Altersunterschied trennen Osaka und Williams, die ihr erstes Wimbledonturnier spielte, als die Japanerin noch im Mutterleib war.

Prognose: Williams gewinnt in zwei Sätzen.

Victoria Azarenka (Weißrussland) - Heather Watson (Großbritannien)

Der Rückkehr auf die WTA-Tour verlief für Victoria Azarenka auf Mallorca noch recht holprig mit dem klaren Aus im Achtelfinale. Dass die 27-jährige Weißrussin viel mehr kann, zeigte sie in Wimbledon in den ersten beiden Runden mit den Siegen gegen Catherine Bellis und Elena Vesnina, die alles andere als Laufkundschaft sind. Gegen Vesnina präsentierte sich Azarenka vor allem beim Aufschlag stark verbessert. Ein gutes Abschneiden in Wimbledon würde der ehemaligen Weltranglisten-Ersten dabei helfen, um etwas entspannter in die Hartplatzsaison zu starten, wo von ihr sicherlich noch mehr zu erwarten ist. Heather Watson ist auf Rasen, und vor allem in Wimbledon, immer etwas zuzutrauen. Vor zwei Jahren war die Britin nur zwei Punkte vom Sieg gegen Serena Williams entfernt. In der zweiten Runde überrannte sie zu Beginn die formstarke Lettin Anastasija Sevastova. Mit dem Publikum im Rücken könnte Watson erstmals das Achtelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier erreichen.

Prognose: Azarenka gewinnt in drei Sätzen.

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