Alle Varianten im Training

Dominic Thiem kommen die Plätze in Wimbledon entgegen
© getty

Eine exakte Kopie für Auftaktgegner Vasek Pospisil hat Dominic Thiem nicht gefunden - Österreichs Nummer eins hat in seinen Übungseinheiten dennoch alle Stückerl spielen lassen.

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Über mangelnde Abwechslung kann sich Dominic Thiem nun wirklich nicht beklagen - und damit ist noch nicht einmal der Wechsel von der subtropischen Klimazone in Antalya in die britisch-kühle gemeint. Vielmehr hat sich die österreichische Nummer eins nach seiner Ankunft in London in seiner Vorbereitung auf die Wimbledon-Kampagne 2017 Inspiration von vielen verschiedenen Seiten geholt.

Tomas Berdych etwa, der tschechische Routinier, der sich im selben Viertel tummelt wie Thiem, bietet als Trainingspartner eher die Variante flach und schnell, mit einem Aufschlag aus erstaunlicher Höhe. Diego Schwartzman hat das exakte Gegenteil zu offerieren, der Argentinier zeichnet sich durch Spin und Spielwitz aus - und flotte Beine.

Die Frische ist zurück

Eben jene attestiert Günter Bresnik seinem Schützling dieser Tage auch wieder. "Dominic ist wieder vollständig erholt", lässt der Coach ausrichten. Die bisherigen Auftritte in der Rasensaison haben mit Sicherheit unter den Anstrengungen des Frühjahrs auf Sand gelitten. Eine Partie gegen Aschen-Großmeister Rafael Nadal zehrt an den meisten Spielern, Dominic Thiem hat das Vergnügen gleich viermal gehabt. Eine Wiederaufnahme der Kampfhandlungen mit dem Spanier ist an der Church nicht ausgeschlossen, wiewohl rechtschaffen unwahrscheinlich: Nadal bespielt die obere Hälfte, Thiem wurde in das letzte Viertel gelost.

Günter Bresnik möchte dem Auftritt in Antalya nicht zu viel Gewicht beimessen, die Verhältnisse seien mit jenen in Wimbledon nicht zu vergleichen gewesen. "Hier springen die Bälle sauber ab, hier kann Dominic auch von hinten spielen." Die Flucht nach vorne ist nicht ausgeschlossen - solange der Gegner diese zulässt. Vasek Pospisil, der Erstrunden-Gegner am Dienstag, serviert zwar nicht wie Jiri Vesely - der Tscheche hatte vor Jahresfrist gegen Thiem als Aufschläger keine Schwäche gezeigt, im Returnspiel in den richtigen Momenten zugeschlagen - als ehemaliger Doppel-Champion von Wimbledon ist der Kanadier mit dem Rasen aber per Du.

Freundlicher Ausblick

Nicht, dass Dominic Thiem mit dem Gras noch fremdeln würde. Der Titel in Stuttgart 2016 kam ohne Erwartungsdruck, dafür mit Erfolgen gegen Roger Federer und Philipp Kohlschreiber. Zwei Herren, die sehr wohl wissen, wie man das Spiel auf Grün anlegt.

Die Auslosung hätte für den Lichtenwörther deutlich schlimmer ausfallen könne, nach Pospisil wartet ein Gegner, der sich gegen Thiem in jedem Fall aus Außenseiter fühlen sollte: entweder der chilenische Qualifikant Nicolas Jarry oder Gilles Simon, der alte Franzose, gegen den Thiem eine deutlich positive Bilanz hat. Überraschen kann die aktuelle Nummer acht der Welt jedenfalls so gut wie nichts: Thiem hat sein Trainingsspektrum noch um die Varianten "trickreich" in persona Steve Darcis und "volle Power" mit Karen Khachanov erweitert.

Hier die Einzel-Ergebnisse der Herren aus Wimbledon

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