Zu spät aufgewacht

Von SID
Carina Witthöft ist gegen Elina Svitolina ausgeschieden
© Jürgen Hasenkopf

Carina Witthöft ist in Wimbledon wie im Vorjahr in der dritten Runde ausgeschieden. Die Hamburgerin unterlag Elina Svitolina mit 1:6 und 5:7

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Carina Witthöft bleibt die Tür zur zweiten Grand-Slam-Woche versperrt, jetzt muss es Angelique Kerber alleine richten. Am Tag bevor sich die Branchenführerin aus Kiel in der dritten Runde von Wimbledon erneut auf die Suche nach ihrer fehlenden Form begibt, unterlag Witthöft der Weltranglistenfünften Elina Svitolina aus der Ukraine 1:6, 5:7.

Auch im fünften Anlauf verpasste die 22 Jahre alte Hamburgerin den Sprung ins Achtelfinale bei einem der vier größten Tennisturniere der Welt. Hatte sie bei den French Open in Paris Anfang Juni noch im ersten Satz gegen die tschechische Top-Spielerin Karolina Pliskova mitgehalten, kämpfte sie sich gegen Svitolina spät ins Match. Doch vergeblich.

Aufsteigerin des Jahres

Nach 71 Minuten war die Partie beendet, auch weil Witthöft ihre Chancen im zweiten Durchgang nicht nutzte. Zwar drehte sie auf, als sie beim Stand von 2:4 die Niederlage vor Augen hatte, verpasste bei eigenem Aufschlag jedoch den Satzausgleich. In den ersten beiden Runden hatte Witthöft Rückstände jeweils noch gedreht, zum Auftakt lag sie diesmal im entscheidenden Durchgang sogar schon 0:5 zurück.

Svitolina, mit vier Turniersiegen Aufsteigerin des Jahres, ließ Witthöft jedoch nur kurz an der Überraschung schnuppern. Dann besann sich die Defensivkünstlerin und zog das Tempo wieder an. Im Achtelfinale am Montag könnte es zu einem Duell mit Jelena Ostapenko (Lettland/Nr. 13) kommen, die in Paris sensationell triumphiert hatte.

Kerber nutzte derweil ihren freien Tag nach ihrem Zittersieg in der zweiten Runde, um sich auf dem Trainingsplatz frisches Selbstvertrauen für ihr Match am Samstag gegen Shelby Rogers (USA) zu holen. Die Vorjahresfinalistin wirkte wie so oft in diesem Jahr angespannt, auch die zwei Erfolge im All England Club haben bislang nicht für die erhoffte Befreiung gesorgt.

Gut gekämpft

Beinahe trotzig hatte Kerber (29) nach dem Sieg gegen die Belgierin Kirsten Flipkens ihr Mantra wiederholt: "Der Druck liegt bei allen anderen. Nicht bei mir." Allerdings drückte ihre Körpersprache etwas ganz anderes aus. Kerber ließ die Schultern hängen, als laste die Bürde der Nummer eins schwer auf ihnen. "Ich habe zwar nicht mein bestes Tennis gezeigt, aber immerhin gut gekämpft", sagte Kerber.

Den Kampf um den Titel angenommen hat auch die frühere Weltranglistenerste Victoria Azarenka, und das nur wenige Monate nach der Geburt ihres Sohnes Leo. Am Freitag rang die Weißrussin auf dem Centre Court die Britin Heather Watson mit 3:6, 6:1, 6:4 nieder und erreichte die zweite Wimbledon-Woche. Dort trifft sie am Montag auf die an Position zwei gesetzte Rumänin Simona Halep.

Azarenka hatte beim Vorbereitungsturnier auf Mallorca im Juni ihr Comeback gegeben. Ihre größten Titel hatte Asarenka bei den Australian Open in Melbourne geholt. 2012 und 2013 gewann sie das erste Grand-Slam-Turnier der Saison. In Wimbledon stand sie zweimal (2011, 2012) im Halbfinale.

Hier die Ergebnisse der Damen in Wimbledon

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