Zverevs Ziel ist Woche zwei

Von SID
In Halle im Finale, in Wimbledon soll Woche zwei her: Alexander Zverev
© getty

Nach dem Lospech von Paris haben Angelique Kerber und Alexander Zverev in Wimbledon Glück gehabt. Kerber hofft auf die Wende, Zverev auf den Einzug in die zweite Woche.

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Angelique Kerber ließ die Party sausen. Aus gutem Grund. Während ihre Tenniskolleginnen in teuren Kleidern über einen lilafarbenen Teppich in London stöckelten und sich für die Fotografen in Pose schmissen, holte sich Kerber an der Küste den Feinschliff für Wimbledon. Im All England Club hofft die Weltranglistenerste und Vorjahresfinalistin auf die Wende einer bislang enttäuschenden Saison.

"Ich fühle mich gut. Ich hatte drei Matches direkt vor Wimbledon. Das war mein Ziel", sagte Kerber (29) im englischen Seebad Eastbourne. Bei der Generalprobe vor dem Höhepunkt des Tennisjahres präsentierte sich die zweimalige Grand-Slam-Siegerin nach der verkorksten Sandplatzsaison und einer Verletzung am Oberschenkel tatsächlich in aufsteigender Form. Daran änderte auch die Niederlage im Viertelfinale gegen die Britin Johanna Konta nichts.

Nach der historischen Erstrundenpleite in Paris startet Kerber erneut als Topgesetzte in ein Major, hat diesmal jedoch eine weit bessere Auslosung erwischt. Ging es in Roland Garros noch gegen die frühere Top-10-Spielerin Jekaterina Makarowa aus Russland, wartet auf dem Heiligen Rasen von Wimbledon am Dienstag eine Qualifikantin.

Zverev will endlich in eine zweite Grand-Slam-Woche

Aufatmen darf diesmal auch Hoffnungsträger Alexander Zverev, der bei den French Open ebenfalls eines der denkbar schlechtesten Lose erwischt hatte und bereits zum Auftakt verlor. Der 20 Jahre alte Hamburger trifft ebenfalls am Dienstag auf den Russen Yevgeny Donskoi, der zwar zu Beginn des Jahres den großen Roger Federer bezwungen hatte, in Wimbledon allerdings noch ohne Sieg ist.

Die Schmerzen an Knie und Achillessehne, die Zverev nach dem verlorenen Finale der Gerry Weber Open gegen Federer plagten, sind allem Anschein nach verschwunden. Auf den Courts im Aorangi Park von Wimbledon trainierte Zverev mit dem zehnmaligen French-Open-Champion Rafael Nadal. Der gebürtige Hamburger, Nummer zehn der Setzliste, ist selbstbewusst genug, die Größten seiner Zunft auch im Wettkampf herauszufordern. Zunächst lautet sein Ziel jedoch: die zweite Woche. Das Achtelfinale bei einem der vier Grand-Slam-Turniere hat Zverev bislang noch nie erreicht.

Anders als sein Bruder Mischa, der bei den Australian Open zu Beginn des Jahres völlig überraschend ins Viertelfinale eingezogen war. Der 29-Jährige könnte auf Rasen mit seinem Angriffstennis erneut überzeugen, trifft als Nummer 27 der Setzliste allerdings auf einen konterstarken Gegner. Gegen den unberechenbaren Australier Bernard Tomic hatte Mischa Zverev am Donnerstag in Eastbourne deutlich in zwei Sätzen verloren.

Auslosungspech

Noch mehr Pech bei der Auslosung am Freitag hatten Jan-Lennard Struff (Warstein), Philipp Kohlschreiber (Augsburg) und Andrea Petkovic (Darmstadt), die jeweils Top-10-Spieler herausfordern. Struff spielt gegen Vorjahresfinalist Milos Raonic (Kanada/Nr. 6), Kohlschreiber gegen den früheren US-Open-Champion Marin Cilic (Kroatien/Nr. 7) und Petkovic gegen WTA-Weltmeisterin Dominika Cibulkova (Slowakei/Nr. 8).

Auch Sabine Lisicki (Berlin), die nach langer Verletzungspause voller Hoffnung bei ihrem Lieblingsturnier startet, steht vor einer anspruchsvollen Aufgabe. Die Finalistin von 2013 trifft auf die Kroatin Ana Konjuh, Nummer 27 der Setzliste. Tommy Haas' Abschied aus Wimbledon beginnt derweil gegen einen Qualifikanten, die größten Hoffnungen ruhen jedoch auf Angelique Kerber und Alexander Zverev.

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