US Open: Federer nach Sieg gegen Kyrgios im Achtelfinale gegen Millman

Von Jens Huiber
Roger Federer hat gegen Nick Kyrgios einige Highlights gezeigt
© getty

Roger Federer hat das Achtelfinale der US Open 2018 erreicht: Der an Position zwei gesetzte Schweizer schlug Nick Kyrgios mit 6:4, 6:1 und 7:5 und trifft am Montag auf dessen australischen Landsmann John Millman.

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Von Jens Huiber aus New York City

Brad Gilbert übernimmt für den übertragenden US-amerikanischen TV Sender ESPN die On-Court-Analyse während der Matches und die Interviews danach. Der Ex-Coach von Andre Agassi ist indes auch auf Twitter ständig erreichbar. Und musste sich am Freitagabend gegenüber einigen erbosten Tennisfans verteidigen: Schließlich hatte Gilbert, wie wohl der Großteil der Aficionados damit gerechnet, dass die Partie von Roger Federer und Nick Kyrgios zur besten Sendezeit angesetzt werden würde.

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Eine klassische Night Session, eigentlich. Alleine: Der Start der Saison im College Football erschien ESPN dann doch deutlich attraktiver. Aber Federer gegen Kyrgios am Nachmittag? Warum nicht. Und für den fünffachen Champion gehen die Fans auch dorthin, wo es weht tut: Im Gegensatz zu den meisten Matches bei geöffnetem Dach war auch der oberste Rang, der in der prallen Sonne liegt, sehr gut gefüllt.

Kyrgios mit den ersten Breakbällen

Was die Zuschauer zu sehen bekamen, waren zwei Spieler, die extrem schnell arbeiten. Die Shot Clock hat weder für Federer noch für Kyrgios Bewandtnis, zum Handtuch wird in der Regel erst nach einem absolvierten Spiel gegriffen.

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Kyrgios setzte als erster ein Ausrufezeichen, holte sich bei 3:3 nach 17 (!) Minuten drei Breakbälle, Federer wehrte sich erfolgreich, auch bei der vierten Chance des Australiers. Von Motivationsproblemen bei Kyrgios war in der Anfangsphase im Übrigen nichts zu sehen - der Außenseiter pushte sich nach erfolgreich gestalteten Punkte regelmäßig selbst. Den ersten Satzball erspielte sich dennoch Federer, Kyrgios wehrte mit einem Vorhandschuss ab. Den zweiten chippte der Maestro nach 36 Minuten mit der Rückhand ins Feld. 6:4.

Federer kam nun richtig in Fahrt, nahm Kyrgios zweimal dessen Aufschlag ab, stellte nach 61 Minuten mit drei Assen in Folge auf 6:4 und 6:1.

Federer gegen den nächsten Australier

Vor dem Match war Kyrgios gefragt worden, worin er denn die großen Stärken Federers sieht. Zur Sprache kam da vor allem der Slice-Return der Nummer zwei der Welt. Den Federer von beiden Seiten einsetzte. Im siebten Spiel setzte die beiden Kontrahenten zum Highlight-Reel an: Zunächst spielte Federer einen Ball rechts an der Netzkante vorbei ins Feld, in einer Höhe von zehn Zentimetern. Kyrgios konterte mit einer Stopp-Lob-Kombination mit abschließendem Volley.

Die Entscheidung fiel im elften Spiel des dritten Akts: Kyrgios versenkte bei Breakball Federer eine Vorhand ins Netz, der Weltranglisten-Zweite servierte nach 1:44 Stunden zum 6:4, 6:1 und 7:5 aus. Er hätte auch einen Fünf-Satz-Sieg genommen, erklärte Federer im Anschluss an das Match. Aber umso besser, dass die Geschichte in drei Durchgängen vorbei waren.

Für Roger Federer geht es australisch weiter: Im Achtelfinale wartet John Millman auf den 37-Jährigen. Millman hatte sich gegen Mikhail Kukushkin aus Kasachstan in vier Sätzen durchgesetzt. Millman, das sagte Federer auch noch, hatte mit ihm in der Schweiz vor dem Wimbledon-Turnier trainiert. Jetzt sei es aber an der Zeit, den Erfolgslauf des Australiers zu stoppen. Im Viertelfinale könnte dann in einer Wiederauflage des Endspiels von 2015 Novak Djokovic warten.

Hier das Einzel-Tableau der Herren bei den US Open

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