US Open: Achtelfinal-Aus - Philipp Kohlschreiber unterliegt Kei Nishikori

Von Jens Huiber
Philipp Kohlschreiber hat in New York drei Matches gewonnen
© GEPA

Philipp Kohlschreiber ist im Achtelfinale der US Open 2018 ausgeschieden. Der deutsche Davis-Cup-Spieler unterlag Kei Nishikori in drei Sätzen.

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Von Jens Huiber aus New York City

Drei Siege - und dann ein Match gegen einen Gegner, der Philipp Kohlschreiber einfach nicht liegt. Gegen den er aber dennoch die Chance auf ein spätes Comeback hatte. Die aber hat Kohlschreiber nicht genutz. Und so musste sich die langjährige deutsche Nummer eins von den US Open nach einem insgesamt guten Turnier gegen Kei Nishikori nach einer Spielzeit von 2:16 Stunden mit 3:6, 2:6 und 5:7 verabschieden.

Philipp Kohlschreiber sind Auswärtsspiele im Louis Armstrong Stadium wohlbekannt, egal, ob in der alten Version oder eben anno 2018. Hier hat er das Publikum schon zu betretenem Schweigen veranlasst bei seinen Erfolgen gegen John Isner. Und hier lieferte Kohlschreiber auch gegen Novak Djokovic ein großes Match, 2014 war´s.

Nishikori in New York mit Heimspiel

Das Publikum rekrutierte sich jedenfalls zu einem guten Teil aus Landsleuten Nishikoris, ein weltweit zu beobachtendes Phänomen, das aber wohl in New York City besonders stark ausgeprägt ist. Nishikori hat bei den US Open seinen größten Karriere-Erfolg verbucht, das Finale 2014 gegen Marin Cilic dennoch verloren.

Kohlschreiber hatte sich bis halb zehn Uhr Ortszeit unter Anleitung von Coach Lars Uebel locker eingeschlagen, die Temperaturen waren da schon wieder auf das Level der Anfangstage der US Open 2018 geklettert. Der Deutsche begann gut, glich einen frühen Break-Rückstand umgehend aus. Nishikori schlug als Rückschläger allerdings gleich wieder zu und gab den Ton für die kommenden Minuten vor. Wobie von Tönen kaum etwas zu hören war, der Soundpegel im zweitgrößten Stadion des National Tennis Centers liegt enorm hoch.

Kohlschreibers Slice verfängt nicht

Der Japaner war jener Mann, der das Tempo und die Schnittwechsel bestimmte. Ganz im Gegensatz zu Kohlschreibers vorherigem Match, in dem letzterer Landsmann Alexander Zverev mit seinem variablen Spiel hochgradig irritiert hatte. Nishikori focht das zunächst nicht an. Nach 35 Minuten holte sich der Japaner den ersten Satz mit 6:3.

Im Gegensatz zu Zverev half Nishikori selten mit unerzwungenen Fehlern aus, die unterschnittenen Bälle von Kohlschreiber verfingen zu selten. Auch im zweiten Akt, den Nishikori mit einem Break begann. Nach 72 Minuten hatte Nishikori zwei Drittel der erforderlichen Sätze für sich entschieden.

Die klimatischen Umstände und der Gegner waren einem epischen Comeback Kohlschreibers jedenfalls nicht zuträglich. Auch wenn der 34-jährige Wahl-Kitzbüheler im dritten Satz zunächst drei Breakchancen Nishikoris abwehren konnte. Im siebten Spiel war es dann allerdings so weit - insofern bedauerlich, als dass Kohlschreiber nun deutlich besser ins Match gefunden hatte.

Kohlschreiber mit kleinem Comeback

Im zehnten Spiel machte Nishikori dann plötzlich noch einmal eine Tür auf, schenket Kohlschreiber mit einem Doppelfehler die Chance zum Ausgleich. Weckte damit aber auch das Publikum auf, das kurzzeitig weggedöst war. Kohlschreiber holte sich aggressiv die zweite Breakmöglichkeit, dann eine dritte, die er mit etwas Spielglück nutzte. 5:5. Ging da noch was?

Denn jetzt variierte plötzlich Kohlschreiber wie in der Runde zuvor gegen Zverev, Nishikori dagegen wirkte körperlich nicht mehr ganz frisch. Das elfte Spiel hätte Kohlschreiber mit eigenem Aufschlag gewinnen müssen, stattdessen ging Nishikori wieder mit einem Break in Führung. Matchball Nummer eins wehrte Kohlschreiber mit einem Vorhandschuss noch ab, dann machte der Japaner das Viertelfinale, in dem er entweder auf Marin Cilic oder David Goffin treffen wird, klar.

Hier das Einzel-Tableau der Herren bei den US Open

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