US Open: Ein Ex-Champion ist weiter - Wawrinka putzt Dimitrov

Von Jens Huiber
Stan Wawrinka kann in New York jubeln
© getty

Stan Wawrinka hat wie schon in Wimbledon in Runde eins gegen Grigor Dimitrov gewonnen. Ein anderer Ex-Champion, Andy Murray, hatte dagegen mit James Duckworth hart zu kämpfen.

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Von Jens Huiber aus New York City

Es ist nicht überliefert, was Stan Wawrinka am Freitag um etwa elf Uhr Ortszeit getrieben hat. Stretching wäre eine Möglichkeit gewesen, schließlich hatte sich der dreifache Major-Sieger mit Landsmann Roger Federer zu einer Trainingseinheit im Arthur Ashe Stadium verabredet. Andy Murray jedenfalls saß zu diesem Zeitpunkt auf dem Podium im neuen Louis Armstrong Stadium, stand der internationalen Presse Rede und Antwort.

Wawrinka und Murray, das hätten die beiden großen Comeback-Stories im Sommer 2018 werden sollen, zumindest der Schweizer hat bei seinen Auftritten in Cincinnati und Toronto schon angedeutet, dass mit ihm wieder zu rechnen ist. Murray hat in Washington gegen Marius Copil eine legendäre Night Session bestritten, die der Schotte ob der Spielzeit bis drei Uhr Früh allerdings nicht als legendär bewertete.

Wawrinka drückt auf´s Tempo

Wawrinka durfte also im Arthur Ashe Stadium eröffnen, Murray die erste Herren-Partie im neuen Louis Armstrong bestreiten. Grigor Dimitrov und James Duckworth komplettierten das Quartett, der Bulgare kann sich über ausuferndes Losglück nicht beklagen, schon in Wimbledon musste er gegen Wawrinka gleich zum Auftakt ran. Und verlor.

Der Schweizer hatte es rechtschaffen eilig, lag gegen Dimitrov schon mit 6:3 und 6:2 in Führung, da mühte sich Murray gerade noch im Tiebreak mit dem Australier. Murray machte einen 0:3-Rückstand wett, verlor die Kurzentscheidung dennoch mit einem zu langen Rückhand-Sliceball.

Großen Spaß können die Matches keinem der Akteure gemacht haben, die Sommerschwüle lag schwer auf dem Eröffnungstag der US Open 2018. Wawrinka ließ sich zu Beginn des dritten Satzes behandeln, eine Vorsichtsmaßnahme. Dimitrov ging dennoch mit einem Break in Führung, konnte bei 5:3 nicht ausservieren. Woraufhin Wawrinka keine Lust mehr bekundete, noch länger zu spielen, den Sack mit einem weiteren Break und einem souveränen Aufschlagspiel zum 7:5 zumachte.

Viertes Treffen mit Murray bei den US Open?

Immerhin: Zu diesem Zeitpunkt hatte Murray den Satzausgleich geschafft, sich Selbstvertrauen zurückgeholt. Musste aber gegen eine vermeintlich deutlich schwächeren Gegner deutlich härter arbeiten als Wawrinka.

Ein Ex-Champion ist also eine Runde weiter, ein viertes Treffen in New York nach 2008, 2010 und 2013 (Wawrinka führt in der US-Open-Bilanz gegen Murray mit 2:1-Siegen) ist dennoch unwahrscheinlich: Der zweifache Goldmedaillen-Gewinner bei Olympischen Spielen müsste dafür wohl Juan Martin del Potro aus dem Turnier verabschieden, Wawrinka hat nach dem Coup gegen Dimitrov für´s Erste immerhin mal so etwas wie freie Bahn. Was ihm in Wimbledon allerdings nichts geholfen hat - schon in Runde zwei war Thomas Fabbiano zu stark für den Romand.

Hier das Einzel-Tableau der Herren bei den US Open 2018

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