US Open: Angelique Kerber kämpft sich in Runde drei

Von Jens Huiber
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© getty

Erwartungsgemäß ist Angelique Kerber in die dritte Runde der US Open 2018 eingezogen. Die deutsche Nummer eins besiegte Johanna Larsson nach klarer Führung erst nach drei Sätzen.

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Von Jens Huiber aus New York City

Vorhand-Slice, Rückhand-Slice, egal. Hauptsache: vor ans Netz. Die Regie im Arthur Ashe Stadium ließ sich auch am Donnerstag nicht lumpen, spielte einige Szenen des Damen-Endspiels von 1974 ein, als sich Evonne Goolagong und Billie-Jean King gegenüberstanden. Das letzte Damen-Match auf Rasen, dem Vernehmen nach eines für die Ewigkeit.

An die Vorstellung von Angelique Kerber gegen Johanna Larsson wird man sich in wenigen Tagen vielleicht auch erinnern, als Meilenstein zum vierten Grand-Slam-Titel der deutschen Nummer eins. Kerber gewann nach klarer Führung am Ende mit allergrößter Mühe nach 153 Minuten mit 6:2, 5:7 und 6:4. Und spielt nun gegen Dominika Cibulkova.

2016 die US Open gegen Pliskova gewonnen

Johanna Larsson bietet ein sehr gepflegtes Tennis an, die Vorhand kommt in der Regel mit Tempo und Spin über das Netz. Alleine: Damit hatte Kerber, die an Ort und Stelle 2016 das Finale gegen Karolina Pliskova gewonnen hatte, keine Probleme. Wie schon nicht in den bisherigen drei Duellen mit der Schwedin. Larsson hatte in der gemeinsamen Historie in sechs gespielten Sätzen insgesamt zehn Spielgewinne verbucht.

Vorhand-Slice, Rückhand-Slice, mit diesen Schlägen ist auch Kerber per Du, vor allem die Rückhand zwirbelte die Weltranglisten-Vierte des öfteren atemberaubend tief über das Netz. Und machte bei Gelegenheit auch mit ihren Treibschlägen Druck. Bei jeder Gelegenheit. Zumeist so lange, bis Larsson keinen Konter mehr anbringen konnte.

Keine besser als Kerber in Woche zwei

Dass Angelique Kerber dann auch noch Smashs von der Grundlinie direkt zu Punkten verwertete, hätte der Kielerin zusätzlich Selbstvertrauen mitgegeben sollen für die kommenden Tage. Eigentlich. Ein Sieg schließlich noch, dann hat Kerber die zweite Woche erreicht. "Und da spielt kaum eine besser als Angie", wusste Adidas-Coach Mats Merkel schon vor dem Match gegen Larsson.

Die Schwedin wehrte sich mit der Niederlage vor Augen aber noch einmal, Kerber konnte bei 5:2 nicht ausservieren. Und vergab im nächsten Spiel ihre ersten beiden Matchbälle. Der zweite hätte zugunsten der Deutschen gewertet werden dürfen, häte Kerber eine Challenge genommen. das suggerierten zumindest die TV-Bilder. Dass Larsson nicht nur den Ausgleich schaffte, sondern sogar auf 6:5 stellte, war im Drehbuch allerdings nicht vorgesehen. Zumal Kerber nun auch einen Smash im Netz versenkte. Und den Satz tatsächlich mit 5:7 abgab.

Hitzeregel auch am Donnerstag in Kraft

Die zehn Minuten Pause aufgrund der Hitze schien Larsson dann allerdings etwas von deren Momentum zu nehmen, Kerber begann die Entscheidung mit drei Breakbällen. Drei vergebenen. Die Favoritin holte dies allerdings im dritten Spiel nach - nur um gleich wieder den Ausgleich hinzunehmen. Nächste Ausfahrt: siebtes Spiel, wieder ging Kerber mit Break in Führung. Das Comeback Larssons folgte natürlich sofort, Kerber streute vergeblich ein paar Mondbälle ein.

Ein Break ging noch in diesem Match - und es gelang Kerber. Larsson half freundlich mit einem Doppelfehler mit, di Deutsche hatte keine Einwände. Und bei der dritten Chance für Angelique Kerber ging dann auch alles gut, endlich. Nicht ohne Probleme, aber nach 2:23 Stunden verarbeitete Kerber ihren dritten Matchball zum Einzug in Runde drei.

Hier das Einzel-Tableau der Damen bei den US Open 2018