Hart erkämpft: Angelique Kerber nach Pflichtsieg in der zweiten Runde

Von tennisnet
Angelique Kerber, US Open
© getty

Angelique Kerber steht nach einem mühsamen Auftakterfolg in der zweiten Runde der US Open. Die Wimbledonsiegerin setzte sich mit 7:6 (7:5), 6:3 gegen Margarita Gasparyan (Russland) durch und trifft in ihrem nächsten Spiel am Donnerstag auf Johanna Larsson. Die Bilanz im Duell mit der Schwedin lautet 3:0 für die Kielerin.

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Nach 1:44 Stunden verwandelte die an Position vier gesetzte Kerber mit einem Aufschlagwinner ihren ersten Matchball gegen die Weltranglisten-370., die vor drei Jahren schon einmal die Nummer 41 im WTA-Ranking war.

"Es war nicht einfach heute, es war so heiß", sagte Kerber im Siegesinterview auf dem Court: "Ich bin glücklich, durchgekommen zu sein. Ich wollte einfach nur Punkt für Punkt spielen und nicht zu viel nachdenken. Trotz der Bedingungen war es ein gutes Match von uns beiden auf einem hohen Level."

Kerber fand im neu eröffneten Louis Armstrong Stadium lange Zeit nicht richtig in die Partie. Was allerdings auch an der Furchtlosigkeit von Gasparyan lag. Die 23-Jährige aus Moskau, deren bislang einziger Turniersieg (Baku) aus dem Jahr 2015 datiert, variierte klug mit ihrer einhändigen Rückhand, zog sie konsequent durch - nahm aber mit dem Slice auch immer wieder geschickt Tempo aus dem Spiel.

Im Tiebreak kühlen Kopf bewahrt

Kerber, die US-Open-Siegerin von 2016, hatte sichtlich Mühe, sich auf Gasparyan einzustellen. Nicht zuletzt, weil ihr im erst vierten Match seit ihrem grandiosen Wimbledonsieg auf dem berühmtesten Court im Tennis-Universum, die Sicherheit fehlte. Gasparyan indes startete stark in die Begegnung und lag nach einem frühen Break schnell mit 2:0 in Führung.

Kerber fing sich danach aber und deutete mehrfach ihre Qualitäten an. Zunächst aber konnte die 30-Jährige beim Stand von 5:4 bei eigenem Aufschlag drei Satzbälle in Folge nicht nutzen - und musste nach einem neuerlichen Break den 5:5-Ausgleich hinnehmen.

Im Tiebreak behielt Kerber beim 5:5 kühlen Kopf und agierte mutig. Mit einem Vorhand-Winner die Linie entlang erspielte sie sich Satzball Nummer vier, den sie verwertete.

Am Ende zeigte sich die Lockerheit

Doch die russische Außenseiterin ließ sich davon nicht schocken. Gasparyan schlug sich weiter wacker und steckte nie auf. Kerber kassierte in der Bullenhitze von New York auch im zweiten Satz ein frühes Break, kämpfte sich aber geduldig zurück. Die Fans feuerten sie immer wieder an. Und ganz am Ende zeigte sich bei der Weltranglistenvierten dann auch die Lockerheit und Selbstverständlichkeit, mit der sie schon so viele große Erfolge gefeiert hat. Auch im Big Apple.

Bei den WTA-Turnieren in Toronto und Cincinnati in den vergangenen Wochen war Kerber nach ihrer Sommerpause überraschend früh ausgeschieden. Allerdings habe sie den Schläger nach dem Triumph in Wimbledon auch "10, 14 Tage aus der Hand gelegt".

Die US Open 2011 waren der Wendepunkt in Kerbers Karriere

In Flushing Meadows hatte Kerber 2011 mit dem Einzug ins Halbfinale ihren Durchbruch geschafft, nachdem sie einige Monate zuvor wegen chronischer Erfolgslosigkeit sogar mit einem Karriereende geliebäugelt hatte.

2016 gewann sie das letzte der vier Majors und erklomm die Spitze der Weltrangliste. "Ich spüre jedes Jahr immer wieder diese Magie, wenn ich hierher zurückkomme", hatte "Angie" in diesem Jahr vor Turnierbeginn gesagt.

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