Kohli ist happy und ratlos

Von SID
Philipp Kohlschreiber
© GEPA

Philipp Kohlschreiber genießt auch bei seiner 15. New-York-Teilnahme die Besonderheiten der US Open. Der Jubilar könnte im Achtelfinale auf Roger Federer treffen - und freut sich auf Tipps von Boris Becker.

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New York macht Philipp Kohlschreiber happy. In den vergangenen Tagen gesellte sich allerdings auch eine Portion Ratlosigkeit zum Glücksgefühl. "Ich bin immer wieder von Leuten gefragt worden, meine wievielte US-Open-Teilnahme das jetzt hier ist. Aber ich weiß es gar nicht", sagte Kohlschreiber, der Dauerbrenner, nach seinem Drittrundeneinzug im Big Apple.

Neben Mischa Zverev (Hamburg/Nr. 23) und Julia Görges (Bad Oldesloe/Nr. 30) ist er damit der einzige deutsche Profi im Feld, der zwei Matches nacheinander gewonnen hat. Im Achtelfinale könnte es sogar zum Duell mit dem großen Roger Federer (Nr. 3) kommen, mit dem er immer mal wieder trainiert.

Zum 15. Mal startet Kohlschreiber in diesem Jahr beim schrillsten der vier Grand-Slam-Turniere. Kein anderes Major spielte der 33-Jährige häufiger, bei keinem anderen stand er öfter im Achtelfinale als hier - nämlich drei Mal (2012-2014). Als er 2003 zum ersten Mal in Flushing Meadows aufschlug, war noch Andre Agassi mit dabei - und der amtierende Turnier-Champion hieß Pete Sampras. "Es ist schon cool, diese ganze Entwicklung mitzubekommen", meinte der Davis-Cup-Spieler.

Kohlschreiber genießt auch diesmal wieder die Lockerheit der Amerikaner, die dieses Event im Corona Park charakterisiert. "Die Fans hier geben so richtig Gas. Dieses Turnier steht bei mir einfach ganz weit vorne", sagte der Weltranglisten-37., der bislang souverän auftrat.

Kohlschreiber führte in seinem Zweitrundenmatch mit 6:2, 6:1, 3:0, ehe sein Gegner Santiago Giraldo (Kolumbien) wegen einer Handverletzung aufgab. "Bis jetzt läuft es für mich hervorragend. Ich spiele solide und habe noch nicht so viel Energie verschwendet", sagte der Bayer. Auch gegen den zu Jahresbeginn lange verletzten Australier John Millman, der in der Auftaktrunde völlig überraschend seinen Landsmann Nick Kyrgios (Nr. 14) ausschaltete, ist Kohlschreiber am Samstag Favorit.

"Boris ist ein cooler Typ"

Wenn es dann im Achtelfinale gegen den Schweizer Superstar Federer gehen sollte, kann sich Kohlschreiber vielleicht auch ein paar Ratschläge von Boris Becker holen. Der dreimalige Wimbledonsieger ist als Eurosport-Experte in New York, aber eben auch in seiner neuen Funktion als Head of Men's Tennis im DTB: "Boris ist ein cooler Typ, der einem immer helfen kann. Sein Knowhow ist unbestritten", schwärmte Kohlschreiber.

Becker und die deutsche Nummer drei haben sich in punkto Davis-Cup-Nominierung für das Play-off-Spiel gegen Gastgeber Portugal in Lissabon (15. bis 17. September) bereits via Textnachricht ausgetauscht. Eine Zusage hat Kohlschreiber noch nicht gegeben: "Ich habe immer gerne gespielt, aber ich muss abwarten, wie es meinem Körper geht."

Sein Körper streikte zuletzt. Den Titel in seiner Wahlheimat Kitzbühel Anfang August holte sich der 33-Jährige mit einem Muskeleinriss im Adduktorenbereich. Sogar eine Operation stand im Raum. Die Vorbereitungsturniere für Flushing Meadows ließ Kohlschreiber, der zuletzt 2013 in den Top 20 stand, wohlweislich aus. Auf die Magie von New York kann er aber auch im reifen Tennis-Alter nicht verzichten.

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