Neuland und ein Revival

Juan Martin del Potro
© Jürgen Hasenkopf

Es stehen nur noch wenige Einzel-Matches an - aber die haben es in sich. Die Vorschau auf Tag 10 der US Open 2017.

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Match des Tages:

Roger Federer gegen Juan Martin del Potro (zweites Match der Night Session nach 19:00 Uhr Ortszeit)

Gefordert sind hier in erster Linie einmal die argentinischen Fans: Den Grandstand in Beschlag zu nehmen, ist eine vergleichsweise leichte Übung. Auf den oberen Rängen gilt: freie Platzwahl. Da schaut man sich dann halt ein Juniorinnen-Match, ein Damen- und ein Herren-Doppel an, bevor DelPo auf den Platz kommt. Im Arthur Ashe sind tatsächlich alle Sitzplätze nummeriert, Hartnäckigkeit wird nicht honoriert. Und der nicht unwesentliche Umstand, dass Roger Federer mindestens ebenso populär wie der Argentinier ist, sollte auch eine Rolle spielen. Der Schweizer führt in der Bilanz mit 16:5, das letzte Treffen in Miami hat Federer rechtschaffen souverän in zwei Sätzen gewonnen. Als Referenzgröße muss dennoch das Jahr 2009 herhalten, damals hatte del Potro ein Match gewonnen, das er nicht hätte gewinnen dürfen. Und das, nachdem er ein paar Monate vorher bei den French Open ein Match verloren hatte, das er er nicht hätte verlieren dürfen. Es ist angerichtet für einen großen Tennisabend.

Upset-Alert des Tages:

Coco Vandeweghe gegen Karolina Pliskova (erstes Match des Tages auf Ashe ab 12:00 Uhr)

Wie aus dem Nichts hat die an Nummer eins gesetzte Pliskova gegen Jennifer Brady endlich ihrer Setzung gemäß gespielt. Vandeweghe andererseits zeigt ihre besten US Open überhaupt. Die letzte Begegnung gewann die Tschechin, allerdings in Stuttgart auf Sand. Vandeweghe hat irgendwie einiges gutzumachen, nachdem sie in Wimbledon als eine der Mitfavoritinnen gegen Rybarikowa eher schmerzhaft untergegangen ist. Pliskova andererseits: Im letzten Jahr im Finale gegen Kerber trotz 3:1-Führung nicht zum Titel gekommen.

Ganz sicher auf ein kurzes Aug:

Rafael Nadal gegen Andrey Rublev (zweites Match auf Arthur Ashe nach 12:00 uhr)

In der Theorie hat Rublev exakt das, was es braucht, um Nadal zu ärgern. Stabile beidhändige Rückhand, flache Bälle mit der Vorhand, starker Aufschlag. So. Andererseits betritt der Russe am Mittwoch Neuland - noch nie stand er im Viertelfinale eines Majors, noch nie stand er einem Mann wie Rafael Nadal gegenüber. Der nach anfänglichen Problemen so dominant auftritt, als spiele man dieser Tage in Roland Garros.

Merchandise des Tages:
Das Ausmalbuch mit allen Stars der US Open. Gut, es datiert aus dem Jahr 2015, Novak Djokovic und Andy Murray etwa sind prominent platziert, aber manchen Sachen ändern sich sowieso nie: Im hinteren Teil des Pamphlet befindet sich die Vorlage "John Isner celebrates an ace".

Hier der Spielplan für den Mittwoch in New York

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