Der nächste #NextGen-Coup

Andrey Rublev steht in der dritten Runde der US Open
© getty

Andrey Rublev hat für die nächste große Sensation bei den US Open gesorgt: Der Russe besiegte einen der Mitfavoriten, Grigor Dimitrov, nach drei Sätzen.

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Von Jens Huiber aus New York

Grigor Dimitrov galt einmal als das nächste große Versprechen im Welttennis. Mit seinem Erfolg beim ATP-Masters-1000-Turnier in Cincinnati hat der Bulgare endlich einen großen Teil davon eingelöst. Im zweiten Match des Tages im provisorischen Louis Armstrong Stadium hat sich Dimitrov nun mit einem aus der nächsten Generation der große Versprechen gemessen: mit Andrey Rublev.

Der Russe schien in den vergangenen Jahren ein klein wenig vom Weg abgekommen zu sein, den der etwas älter Alexander Zverev eingeschlagen hat. Vergleiche mit der deutschen Nummer eins verbieten sich indes ganz generell, ein Blick auf die Wertung der #NextGen-Spieler zeigt die Ausnahmestellung des gebürtigen Hamburgers gegenüber seinen unmittelbaren Altersgenossen. Rublev aber spielt so wie Zverev das beste Jahr seines Tennislebens.

Comeback-Qualitäten

Was zu Beginn nach einem entspannten Nachmittag für Dimitrov aussieht, entwickelt sich schnell zu einem Drama in mehreren Akten. Der Favorit legt in Satz eins mit Break vor, Rublev kommt nicht nur zurück, er legt, noch bei Sonnenschein, nach, holt sich den ersten Satz mit 7:5. Beinahe sinnbildlich verfinstert sich danach der Himmel, Dimitrov gelingt wieder als erstem ein Break, der 19-Jährige Russe, der in Spanien trainiert, schafft wieder das Comeback. Zieht im Tiebreak auf 5:1 davon, gewinnt diesen mit einer Inside-in-Vorhand mit 7:3.

Am Abend zuvor hatte Denis Shapovalov die nächste Duftmarke gesetzt, sein Drei-Satz-Erfolg gegen Jo-Wilfried Tsonga hat die offizielle Website der US Open dazu bewogen, von der Geburt eines neuen Stars zu sprechen. Gerade so, als ob es den Siegeszug Shapovalovs in Montreal nicht gegeben hätte.

Ratloser Favorit

Andrey Rublev hat schon in Deutschland trainiert, die Zeit für einen längeren Aufenthalt an der Breakpoint Base war noch nicht reif, wie Jan de Witt dies vor ein paar Wochen in Kitzbühel treffend formuliert hat. Rublev ist, wie eben auch Shapovalov oder sein russischer Kumpel Karen Khachanov, ein Mann der Offensive. Der heftige Wind, der an diesem Donnerstag über das National Tennis Center zieht, ficht Rublev nicht an. Er nimmt die Bälle früh, hält Dimitrov ständig in Bewegung. Der diesjährige Australian-Open-Halbfinalist wirkt spätestens zu Beginn des dritten Satzes ratlos, sucht ständig den Blickkontakt mit Coach Daniel Vallverdu.

Diesmal ist es Andrey Rublev, der auf 3:1 vorlegt, mit einem unglaublichen Vorhand-Slice das 4:1 einleitet. Die zwei vergebenen Breakbälle im darauffolgenden Spiel steckt Rublev routiniert weg. Auch und vor allem mit starken ersten Aufschlägen. Und seiner Vorhand, mit der der 19-Jährige seinen Einzug in die dritte Runde besiegelte.

Hier das Einzel-Tableau der Herren

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